Minenarbeiter in Peru Minenarbeiter in Peru  (AFP or licensors)

D: Beschwerde wegen Menschenrechtsverstößen

Misereor und Erzbistum Freiburg verstärken ihren Einsatz für den Schutz der Menschenrechte in Peru. Gemeinsam mit Betroffenen fordern sie Aufklärung über schwere Vorwürfe gegen den Metallkonzern Aurubis.

Gemeinsam mit Betroffenen von Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzungen in Peru haben das kirchliche Hilfswerk Misereor und die peruanische Partnerorganisation Red Muqui Beschwerden gegen den Hamburger Metallkonzern Aurubis beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingereicht. Die Erzdiözese Freiburg, die eine enge Partnerschaft mit der peruanischen Kirche pflegt, unterstützt diesen Schritt. Sie werfen dem Unternehmen vor, gegen gesetzliche Sorgfaltspflichten zu verstoßen und Kupfer aus Minen zu importieren, bei denen es zu schweren Verstößen gekommen sei.

Vergiftetes Grundwasser und verseuchte Böden

Im Mittelpunkt der Beschwerden stehen die Folgen des Bergbaus für Menschen und Umwelt. Betroffen sind vor allem Gemeinden nahe Puerto Huarmey und im Tumilaca Tal. Dort berichten Bewohner von vergiftetem Grundwasser und verseuchten Böden. Auch Luftverschmutzung belaste die Gesundheit der Familien, darunter viele Kinder.

Estela Rojas, eine Antragstellerin der Beschwerde, erklärt: „Unser Trinkwasser und unsere Böden machen uns krank, aber teures abgefülltes Wasser aus dem Supermarkt können sich viele nicht leisten.“ Sie beschreibt, dass jeden Monat jemand an Krebs sterbe und bei vielen Menschen Arsen im Blut festgestellt werde.

Hinweise aus Peru

Beatriz Cortez von Red Muqui sagt: „Uns liegen Hinweise der peruanischen Umweltbehörden vor, dass die beiden Minen die Kontaminierungen der Umgebung verschulden.“ Mehr als 2000 Menschen der umliegenden Fischergemeinden seien betroffen.

Misereor fordert Konsequenzen. Mattes Tempelmann, Misereor-Berater für Bergbau, Ökologie und Menschenrechte, erklärt: „Aurubis trägt als Kupferimporteur nach unseren Recherchen eine große Mitverantwortung am Leid vieler Menschen und einer systematischen Umweltverschmutzung.“ Er fordert Maßnahmen zur Wiedergutmachung.

Armin Paasch, Experte für Menschenrechte und Wirtschaft bei Misereor, erinnert zudem: „Das Lieferkettengesetz ist immer noch unverändert in Kraft, auch wenn die Bundesregierung eine Novelle zu dessen Abschwächung vorgeschlagen hat.“

Die Erzdiözese Freiburg ruft zu direktem Austausch mit den betroffenen Gemeinden auf. Vanessa Schaeffer sagt: „Wir müssen einen Wettlauf nach unten vermeiden. Die deutsche Industrie und die Zulieferer für kritische Metalle müssen die Menschenrechte und die Umwelt respektieren.“

Die Antragsteller erwarten eine gründliche und unabhängige Prüfung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.

(misereor/erzbistum freiburg - bl)

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25. November 2025, 14:52