Slowenien: Nein zu Suizidbeihilfe bei Referendum
Jedes menschliche Leben sei kostbar und müsse in allen Phasen sowie ungeachtet der Umstände als höchster Wert bis zum natürlichen Tod geschützt werden; das Ergebnis der Volksabstimmung zeige, dass sich diese Erkenntnis durchgesetzt habe, erklärte der Bischofskonferenz-Vorsitzende Andre Saje. Der Ausgang des Referendums vom Sonntag sei „ein klares Signal an den Staat und die gesamte Gesellschaft, dass wir mehr für die Entwicklung und Zugänglichkeit einer qualitativ hochwertigen Palliativversorgung tun müssen". Auch müssten das Gesundheitssystem gestärkt und medizinische Fachkräfte entlastet werden.
Die Stimmbeteiligung lag bei rund 41 Prozent. Das Parlament kann nun frühestens in einem Jahr erneut über ein Gesetz zum Thema Sterbehilfe abstimmen.
Sinneswandel
Eine unter anderem vom katholischen Aktivisten Ales Primc angeführte zivilgesellschaftlichen Initiative sammelte nach dem Parlamentsbeschluss erfolgreich die mindestens 40.000 nötigen Unterschriften für ein Referendum über das Gesetz. Oppositionsparteien, die Kirchen und Religionsgemeinschaften in Slowenien, aber auch mehrere Verbände von Medizinern und Pflegekräften sprachen sich für eine Ablehnung des Gesetzes aus und forderten stattdessen den Ausbau von Palliativmedizin und psychosozialer Begleitung.
(kap – gs)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.