Papst Leo XIV. bittet um Gebete für Suizid-Prävention
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Beim Gebetsanliegen des Papstes im Monat November geht es um das Thema Suizid-Prävention. Wie immer spricht Papst Leo XIV. in seinem Video zum Gebetsanliegen auf Englisch persönlich ein Gebet zum Thema des Anliegens. Hier der Wortlaut auf Deutsch:
Hintergrund
Das gut zweiminütige Video hat das weltweite Gebetsnetzwerk des Papstes in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Diözese Phoenix (Arizona) und Vatican Media produziert. In dem kurzen Film ist Papst Leo beim Gebet zu sehen, sowie trauernde und bedrückte Menschen, die schließlich in einem Gesundheitszentrum und einer Kirche Hilfe und Trost finden.
Der Katechismus der Katholischen Kirche lehrt, dass Selbstmord im Widerspruch zur Liebe zu sich selbst, zu anderen und zu Gott steht. Er räumt jedoch auch ein, dass schwere psychische Störungen, Ängste oder die Furcht vor Not, Leiden oder Qualen die persönliche Verantwortung mindern können. Die katholische Kirche verurteilt die Sünde des Selbstmordes, „nicht aber den Menschen, von dem nicht sicher ist, ob er wirklich ein Selbstmörder ist", da zu bedenken gelte, „ob jemand in der Selbsttötung wirklich ein letztes Nein zu sich selbst und zu Gott gesprochen hat". Vielfach sei der Versuch der Selbsttötung ein Appell an die Mitwelt und ein verzweifelter Ruf nach Zuwendung durch die Mitmenschen, heißt es im Katechismus: „Menschen, die selber keinen Ausweg mehr sehen, bedürfen unserer Hilfe und unseres Mitgehens, damit sie aus der Verzweiflung zu einer Neuorientierung ihres Lebens finden können."
Zahlreiche Hilfsbedürftige
Laut der Weltgesundheitsorganisation nehmen sich jedes Jahr rund 720.000 Menschen das Leben. Das sind etwas weniger als 2.000 pro Tag. Mehr als die Hälfte der Selbstmorde (56 Prozent) ereignet sich vor dem 50. Lebensjahr. Besonders betroffen sind Menschen zwischen 15 und 29 Jahren. Für die letztgenannte Gruppe ist Selbstmord die dritthäufigste Todesursache, für Jugendliche und junge Erwachsene die zweithäufigste. 73 Prozent der Menschen, die sich das Leben nehmen, leben in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Allerdings sind auch reichere Nationen von diesem Risiko nicht ausgenommen: In den Vereinigten Staaten beispielsweise ist die aktuelle Selbstmordrate um ein Drittel höher als im Jahr 2000.
Es gibt Hilfe
Für Menschen in der Krise und Angehörige gibt es Hilfsangebote. Beratung und Hilfsangebote bei Depressionen und Suzidgedanken sind vielfältig, teilweise auch anonym. Telefonisch, via Email, über Chat - aber auch persönliche Angebote existieren.
Österreich: Die österreichische Telefonseelsorge bietet telefonisch unter der Nummer 142, mittels Chat und Email ihre Hilfe an. Nähere Informationen unter telefonseelsorge.at. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums unter www.suizid-praevention.gv.at. Ebenso kann die Caritas Österreich Anlaufstelle für Betroffene Angehörige und Menschen in der Krise sein.
Deutschland: Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention verweist auf eine Reihe von Angeboten auf ihrer Website. Speziell für junge Menschen mit Suizidgedanken gibt es das Angebot von www.u25-deutschland.de. Auch die Caritas Deutschland bietet ihre Hilfe an. Die Nummergegenkummer.de verfügt über eine eigene Anlaufstelle für Eltern und für Kinder und Jugendliche.
Schweiz: 143 ist die Notrufnummer für jene in der Krise. Auch per Email und Chat sind Experten zu erreichen. Projuventute bietet genau wie die Caritas Schweiz ihre Hilfe an.
Das Gebetsnetzwerk des Papstes
Das Video vom Papst ist eine offizielle weltweite Initiative mit dem Ziel, die monatlichen Gebetsanliegen des Heiligen Vaters zu verbreiten. Darum kümmert sich das weltweite Gebetsnetzwerk des Papstes. Seit 2016 wurde das Video mit den monatlichen Gebetsnetzwerken laut Aussage der Organisatoren in allen sozialen Netzwerken des Vatikans mehr als 253 Millionen Mal angesehen, in mehr als 23 Sprachen übersetzt und in 114 Ländern berichteten Medien und Presse. Das Video vom Papst wird über die offizielle Internetseite, den dazugehörigen YouTube-Kanal, Facebook, Twitter/X, Instagram und die offizielle Gebetsplattform ClickToPray verbreitet.
(pm/vatican news)
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