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D: Islam und Kirche fördern interreligiösen Dialog

Katholische und muslimische Vertreter haben in Germersheim ihren Austausch über Glauben und gesellschaftliche Verantwortung fortgesetzt. Im Mittelpunkt standen der interreligiöse Dialog und gemeinsame Anliegen in der Welt.

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und der Koordinationsrat der Muslime (KRM) in Deutschland haben sich in Germersheim zum Dialog versammelt. Die Gespräche fanden im Lichte des 60. Jahrestags der Erklärung Nostra aetate, die das Verhältnis der Kirche zu anderen Religionen beschreibt, statt. Beide Seiten hoben die Bedeutung dieser Grundlage für das Miteinander von Christinnen und Christen sowie Musliminnen und Muslimen hervor.

Ali Mete, Sprecher des Koordinationsrats der Muslime, erklärte: „Die Erklärung Nostra aetate ist ein Meilenstein und Wendepunkt im interreligiösen Dialog. Das vatikanische Dokument stellt auch heute eine wichtige Basis für den gesellschaftlichen Zusammenhalt dar. Der KRM bekräftigt sein Engagement, diesen Dialog mit allen Religionsgemeinschaften auf Augenhöhe fortzuführen. In einer Zeit, die von Spannungen und Konflikten geprägt ist, ist es für uns Religionsgemeinschaften wichtiger denn je, uns glaubwürdig für Frieden, Gerechtigkeit und Toleranz einzusetzen. Unsere jeweilige religiöse Lehre verpflichtet uns, uns gegen Hass, Gewalt und Diskriminierung zu stellen – sei es hier in Deutschland, in der Ukraine oder im Nahen Osten.“

„Christinnen und Christen stehen in der Verantwortung, die Menschenwürde aller zu verteidigen, unabhängig von Herkunft oder Religion. Deshalb tritt die Kirche auch niemals nur für ihre eigenen Rechte ein, sondern engagiert sich weltweit für universelle Religionsfreiheit.“

Von katholischer Seite unterstricht Weihbischof Karlheinz Diez die Verpflichtung der Kirche zum Dialog und sagte: „Wir leben in einer Welt, in der autoritäre Tendenzen vielerorts wieder im Aufwind sind. Wo das Recht des Stärkeren propagiert wird, geraten die Menschenrechte schnell unter die Räder. Während die Bereitschaft zu echter Solidarität abnimmt, wird der Drang zu Nationalismus und Abschottung stärker. Wie soll es da möglich sein, die Logik der Konfrontation zu überwinden? Es war Papst Franziskus, der uns immer wieder anschaulich gezeigt hat, was es bedeutet, im Anderen nicht einen Gegner, sondern den Nächsten zu sehen. Sein Weg war der Weg der Geschwisterlichkeit, dem wir uns in unseren Interreligiösen Begegnungen weiterhin verpflichtet wissen.“

Hintergrund

An dem Treffen nahmen Mitglieder der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog sowie diözesane Islambeauftragte teil. Der 2007 gegründete Koordinationsrat der Muslime vereint mehrere islamische Verbände. Die Gastgeberrolle wechselt jährlich. Die Begegnung fand in der Selimiye-Moschee in Germersheim statt.

(dbk - bl)

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05. Dezember 2025, 12:26