Schweizer Bischöfe: Fokus auf Frieden, Sterbesegen und Missbrauchsprävention
Mario Galgano - Vatikanstadt
Die Tagung begann mit einem „Gespräch im Geist“ zur Friedensförderung, das künftig bei weiteren Versammlungen fortgesetzt werden soll. Zudem wurde Abt Alexandre Ineichen CRSM, der designierte Abt der Territorialabtei St-Maurice, herzlich als neues Mitglied in den Kreis der Bischofskonferenz aufgenommen.
Neuer „Sterbesegen“ und Fonds für Missbrauchsopfer
Ein wichtiger Beschluss betrifft die seelsorgerische Begleitung am Lebensende: Die SBK hat das viersprachige Manuale „Sterbesegen. Auf dem Weg ins Licht“ approbiert. Die Vorlage der Liturgischen Kommission der Schweiz (LKS) reagiert auf den Wunsch vieler Menschen nach Trost und Zuspruch am Lebensende, auch wenn sie keinen direkten Bezug mehr zu den Sakramenten haben. Das Büchlein soll voraussichtlich im Februar 2026 erscheinen.
Im Bereich der Missbrauchsaufarbeitung beschloss die SBK die zehnte Nachalimentierung des Genugtuungsfonds für Opfer von verjährten sexuellen Übergriffen. Mit einer Aufstockung um 300.000 Franken (etwa 321.000 Euro) sollen die Auszahlungen fortgesetzt werden können; im Jahr 2025 wurden bereits insgesamt 360.000 Franken (ca. 385.000 Euro) an Genugtuungsbeiträgen geleistet.
Solidarität nach Naturkatastrophe und Förderung der Schöpfung
Die Bischöfe setzten zudem ein Zeichen der Solidarität, indem sie am 1. Dezember ins Lötschental reisten. Dort brachten sie den Menschen, die vom Bergsturz in Blatten am 28. Mai 2025 betroffen sind, ihr Mitgefühl und ihren Segen. Bei einer Eucharistiefeier in Kippel und einem anschließenden Austausch mit den Talbehörden sprachen die Bischöfe den Betroffenen Mut für die Zukunft zu.
Darüber hinaus reagierte die SBK auf den weltweiten Vorschlag, den „Tag der Schöpfung“ als „Fest der Schöpfung in Christus“ zu verankern. Angesichts des pastoralen Handlungsbedarfs aufgrund des Klimawandels sehen die Bischöfe den Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag als geeigneten Anlass. Pfarreien können dafür das neue Messformular „Missa pro custodia creationis“ verwenden. Anlässlich des zehnten Jubiläums der Enzyklika Laudato si wird am 4. Oktober 2026 zudem eine einmalige Sonderkollekte zugunsten kirchlicher Umweltprojekte angeordnet.
(pm)
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