Papst bei Pater Pio: Ein „Gefällt mir“ reicht nicht
Mario Galgano - Vatikanstadt
Tausende Gläubige nahmen an der Messe mit dem Papst auf dem Vorplatz der modernen Wallfahrtskirche teil. Der Bau des italienischen Architekten Renzo Piano ist auch für seine Mosaiken des slowenischen Jesuitenpaters Marko Ivan Rupnik berühmt. In seiner Predigt ging der Papst auf die Bedeutung des Volksheiligen ein. Pater Pio, der zwischen 1887 und 1968 lebte, hat den größten Teil seines Lebens in dem kleinen Ort San Giovanni Rotondo auf der süditalienischen Halbinsel Gargano verbracht. Dort war der Kapuzinerpater als Beichtvater und Begründer eines Krankenhauses ein beliebter Seelsorger gewesen. Anlass des halbtägigen Besuchs des Papstes in Pater Pios Geburtsort Pietrelcina und in San Giovanni Rotondo war das 50. Todesjahr des Heiligen.
Vorbild Pater Pio konkret umsetzen
Der Papst mahnte in seiner Predigt die Gläubigen, das Vorbild des Heiligen im eigenen Leben konkret umzusetzen. Ein bloßes „Gefällt mir“ reiche nicht, so Franziskus. Es sei wichtig, die Bedeutung des Gebets wiederzuentdecken, fuhr Franziskus fort. Gott könne man nicht kennen, wenn man ihm nicht Zeit widme. Beten heiße demnach, in einem „freien und vertrauensvollen Dialog“ das ganze Leben vor Gott zu tragen. Beistand verlangte der Papst vor allem für Kranke, Schwache und Benachteiligte. Wer ihnen Vorrang einräume, proklamiere eine „Prophetie des Lebens gegen die Propheten des Todes jeder Epoche“, so Franziskus. Erneut verurteilte er eine „Wegwerfkultur“ gegen vermeintlich Nutzlose. So seien Kinder in der Gesellschaft nicht erwünscht, beklagte er.
Die mittlerweile zur Kleinstadt gewachsene San Giovanni Rotondo, Wirkungsstätte des 2002 heiliggesprochenen Kapuzinerpaters Pio, ist einer der größten katholischen Wallfahrtsorte Italiens. Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist auch die Klinik „Casa Sollievo della Sofferenza“. Das 1956 eröffnete Krankenhaus geht auf eine Initiative Pater Pios zurück. Es verfügt über rund 900 Betten. Dort war der Papst vor der Messe zu Besuch und traf einige Patienten, vor allem Kinder. Er sprach kurz mit den Familienangehörigen der Patienten sowie mit den Ärzten und dann sprach er auch direkt mit den Kranken.
(vatican news/kap)
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