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Verheerende Folgen der Bombardierungen im ukrainischen Kharkiv Verheerende Folgen der Bombardierungen im ukrainischen Kharkiv 

Papst: Begleiten wir das ukrainische Volk, das unter den Bombardierungen leidet

Papst Franziskus hat bei seiner Generalaudienz dazu aufgerufen, dem leidenden ukrainischen Volk nahe zu sein, das in diesen Stunden in mehreren Städten bombardiert wird. Ausdrücklich dankte er Polen für die Aufnahme ukrainischer Kriegsflüchtlinge.

Der Papst dankte bei seiner Generalaudienz dem jungen Franziskanerpater, der bei der Generalaudienz die Zusammenfassung auf Polnisch vortrug, mit persönlichen Worten. Der Ordensmann ist Ukrainer.

„Seine Eltern", erklärte der Papst, „sind in diesem Moment in unterirdischen Zufluchtsorten, um sich vor Bomben zu schützen, an einem Ort in der Nähe von Kiew. Aber er ist hier und verrichtet weiter seine Arbeit bei uns. Wenn wir ihn begleiten, dann begleiten wir auch das ganze Volk, das unter den Bombardierungen leidet, seine alten Eltern und so viel Senioren, die unter der Erde sind, um sich zu schützen. Tragen wir im Herzen die Erinnerung an dieses Volk. Und danke Ihnen dafür, dass Sie Ihren Dienst fortsetzen." 

Papst dankt Polen für Flüchtlingsaufnahme 

Franziskus dankte dem Land Polen für die Aufnahme ukrainischer Kriegsflüchtlinge. Die Polen „waren die ersten, die die Ukraine unterstützt haben, indem Sie Ihre Grenzen, Ihre Herzen und die Türen Ihrer Häuser für die vor dem Krieg fliehenden Ukrainer geöffnet haben“, so der Papst in seinem an die polnischsprachigen Pilger gerichteten Grußwort bei der Generalaudienz. Franziskus dankte dem Ukraine-Anrainerstaat dafür ausdrücklich: „Sie bieten ihnen großzügig alles an, was sie brauchen, um in Würde zu leben, trotz der dramatischen Situation. Ich bin Ihnen zutiefst dankbar, und ich segne Sie von ganzem Herzen!“

Der Papst hatte beim Angelus-Gebet am vergangenen Sonntag auf die Einrichtung humanitärer Korridore für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gedrängt. Das unter anderem für Flüchtlinge engagierte katholische Netzwerk Sant’Egidio schloss sich der Forderung mit dem Verweis darauf an, dass die halbe Million ukrainischer Flüchtlinge, die das Land bereits verließen, nur der Anfang sei.

Bereits über 450.000 Flüchtlinge in Polen

In der Tat sind nach Polen seit Beginn der russischen Invasion aus der Ukraine bereits mehr als 450.000 Menschen geflohen, wie der stellvertretende polnische Innenminister Pawel Szefernaker jetzt mitteilte. Am Montag hatten mehr als 100.000 Menschen die Grenze überquert; das ist die größte Zahl an einem Tag. Am Dienstag waren es 98.000 gewesen. Nach Rumänien gelangten aus der Ukraine laut Daten der Grenzpolizei mehr als 113.000 Ukrainer, mehr als die Hälfte von ihnen sei inzwischen in Bulgarien und Ungarn angekommen.

„Größte Flüchtlingskrise Europas in diesem Jahrhundert“

Die Vereinten Nationen und humanitäre Organisationen rechnen insgesamt mit zwölf Millionen Schutzbedürftigen innerhalb der Ukraine und mit vier Millionen Geflüchteten im Ausland. Das teilten das Koordinierungsbüro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) in New York und das Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Genf am Dienstag mit. UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi sagte, man stehe möglicherweise vor der „größten Flüchtlingskrise Europas in diesem Jahrhundert“. Ungeachtet einer überwältigenden Solidarität und Gastfreundschaft in Nachbarländern und von Privatpersonen werde die Unterstützung der Neuankömmlinge noch viel mehr Kräfte erfordern.

Die Vereinten Nationen und humanitäre Organisationen veröffentlichten am Dienstag einen gemeinsamen Hilfsappell um 1,5 Milliarden Euro für die Ukraine und Flüchtlinge in Nachbarländern. Allein zur Hilfe für sechs Millionen Menschen in der Ukraine über die nächsten drei Monaten kalkulieren die Vereinten Nationen mit 1,1 Milliarden US-Dollar (980 Millionen Euro). Ein weiterer Flüchtlingshilfeplan für Polen, Moldawien, Ungarn, Rumänien, die Slowakei und weitere Staaten sieht knapp 551 Millionen Dollar (492 Millionen Euro) vor.
 

(vatican news/kna – pr)
 

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02. März 2022, 09:58