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Papst Franziskus verliest eine Videobotschaft Papst Franziskus verliest eine Videobotschaft 

Papst an Kongo und Südsudan: Die Waffen niederlegen!

Eigentlich hätte Papst Franziskus diesen Samstag seine Reise in die Demokratische Republik Kongo und in den Südsudan starten sollen. Die Gesundheit machte ihm einen Strich durch die Rechnung; er musste den Flug auf noch unbestimmte Zeit verschieben. In einer Videobotschaft versichert das Kirchenoberhaupt den Menschen vor Ort, dass er ihnen „mehr denn je" nahe sei. Der Papst ruft auch erneut zu Frieden und Versöhnung.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

„Liebe kongolesische und südsudanesische Freunde, Worte reichen in diesem Moment nicht aus, um die Nähe, die ich euch übermitteln möchte, und die Zuneigung, die ich für euch empfinde, auszudrücken. Ich möchte euch sagen: Lasst euch nicht die Hoffnung rauben! Lasst euch nicht die Hoffnung rauben! Denkt daran, dass ihr, die ihr mir so lieb seid, in den Augen Gottes noch viel wertvoller und geliebter seid, der diejenigen, die ihre Hoffnung auf ihn setzen, niemals enttäuscht!", sagt Papst Franziskus den Menschen im Kongo und im Südsuan in seiner knapp 4-minütigen Videobotschaft, die der Vatikan diesen Samstag veröffentlichte.

„Lasst euch nicht die Hoffnung rauben! Denkt daran, dass ihr, die ihr mir so lieb seid, in den Augen Gottes noch viel wertvoller und geliebter seid, der diejenigen, die ihre Hoffnung auf ihn setzen, niemals enttäuscht!“

Hier im Audio: Papst Franziskus appelliert an Kongo und Südsudan: Die Waffen niederlegen!

Konkret geht der Papst auch auf die Not der Menschen vor Ort ein:

„Im Gebet trage ich das Leid in mir, das ihr seit langem, zu lange, erduldet. Ich denke an die Demokratische Republik Kongo, an die Ausbeutung, die Gewalt und die Unsicherheit, unter der sie leidet, vor allem im Osten des Landes, wo bewaffnete Auseinandersetzungen andauern und unzähliges, dramatisches Leid verursachen, das durch die Gleichgültigkeit und den Opportunismus so vieler noch verschlimmert wird. Und ich denke an den Südsudan, an den Schrei seiner Bevölkerung nach Frieden, einer Bevölkerung, die, erschöpft von Gewalt und Armut, auf konkrete Fakten im Prozess der nationalen Versöhnung wartet, zu dem ich nicht allein beitragen möchte, sondern indem ich gemeinsam mit zwei lieben Brüdern eine ökumenische Pilgerreise unternehme: mit dem Erzbischof von Canterbury und dem Moderator der Generalversammlung der Kirche von Schottland."

Die Waffen niederlegen

Wann Papst Franziskus diese Reise nachholen kann, ist noch offen. Seine Videobotschaft von diesem Samstag nutzt er, um im Kongo und im Südsudan eindringlich Frieden anzumahnen:

„Ihr alle habt eine große Aufgabe, angefangen bei den politischen Verantwortungsträgern: Ihr müsst ein neues Kapitel aufschlagen, um neue Wege zu eröffnen, Wege der Versöhnung, Wege der Vergebung, Wege des friedlichen Zusammenlebens und der Entwicklung. Es ist eine Aufgabe, die wir angehen müssen, indem wir gemeinsam in die Zukunft blicken und auf die vielen jungen Menschen, die eure fruchtbaren und verwundeten Landstriche bevölkern, und sie mit Licht und einer Zukunft erfüllen. Sie träumen und verdienen es, dass diese Träume wahr werden, dass es Tage des Friedens gibt: Gerade für sie müssen wir die Waffen niederlegen, den Groll überwinden und ein neues Kapitel der Geschwisterlichkeit beginnen."

„Ihr alle habt eine große Aufgabe, angefangen bei den politischen Verantwortungsträgern: Ihr müsst ein neues Kapitel aufschlagen, um neue Wege zu eröffnen, Wege der Versöhnung, Wege der Vergebung, Wege des friedlichen Zusammenlebens und der Entwicklung.“

Hintergrund

Papst Franziskus hätte eigentlich diesen Samstag seine 37. Apostolische Auslandsreise in die Demokratische Republik Kongo und den Südsudan beginnen sollen, die vom 2.-7. Juli geplant war. Sie musste wegen Knieproblemen des 85-jährigen Kirchenoberhaupts auf unbestimmte Zeit verschoben werden. In seiner Videobotschaft bekräftigt der Papst, wie sehr ihn dies schmerzt:

„Wie ihr wisst, hätte ich heute zu einer Pilgerreise des Friedens und der Versöhnung in eure Länder aufbrechen sollen. Der Herr weiß, wie sehr ich es bedaure, dass ich gezwungen war, diesen lang ersehnten und erwarteten Besuch zu verschieben. Aber wir wollen den Glauben nicht verlieren und die Hoffnung lebendig erhalten, dass wir einander sobald wie möglich begegnen können. In der Zwischenzeit möchte ich euch sagen, dass ich euch gerade in diesen Wochen mehr denn je in meinem Herzen trage", erklärt Franziskus.

„Der Herr weiß, wie sehr ich es bedaure, dass ich gezwungen war, diesen lang ersehnten und erwarteten Besuch zu verschieben. Aber wir wollen den Glauben nicht verlieren und die Hoffnung lebendig erhalten, dass wir einander sobald wie möglich begegnen können.“

Ein Ersatztermin für die Afrikareise steht noch nicht; diesen Sonntag will Franziskus jedoch mit der kongolesischen Gemeinde in Rom eine Messe feiern. Zudem hat der Papst Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin dieser Tage in den Kongo und den Südsudan geschickt. 

(vatican news-sst)

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02. Juli 2022, 12:11