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Papst Franziskus bei einer Begegnung mit Obdachlosen Papst Franziskus bei einer Begegnung mit Obdachlosen 

Papst: „Lasst euch von den Armen evangelisieren“

Die Armen lehren Kirche und Welt den „Weg der Hoffnung“. Das hat Papst Franziskus am Montag bei einer Audienz für Missionsoblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria hervorgehoben.

Anlass der Audienz war das laufende Generalkapitel der Oblaten in Rom. Unter Bezug auf das missionarische Charisma der Gemeinschaft ging der Papst in seiner Ansprache auf das Thema Hoffnung und Evangelisierung ein. Oblaten stellen sich heute auf allen fünf Kontinenten und in 67 Ländern in den Dienst der Ärmsten, ihr Leitspruch lautet: „Den Armen die frohe Botschaft zu verkünden, hat mich der Herr gesandt“.

Papst Franziskus regte die Ordensvertreter dazu an, ihren Blick für die die Hoffnung zu schärfen: „Lernen Sie, die Hoffnung bei den Armen zu erkennen, zu denen Sie gesandt werden und die sie oft inmitten der schwierigsten Situationen finden. Lasst euch von den Armen evangelisieren, die ihr evangelisiert: Sie lehren euch den Weg der Hoffnung, für die Kirche und für die Welt.“

Als Probleme der aktuellen Weltlage nannte der Papst Kriege und Konflikte, Armut und den „Schrei der Erde“, das Drama der Flüchtlinge sowie eine Wirtschaft, „die die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer macht“. „Es ist eine Welt, die zwar Ziele erreicht zu haben scheint, die unerreichbar schienen, aber immer noch ein Sklave des Egoismus und voller Widersprüche und Spaltungen ist“, so Papst Franziskus.

Dienst an Armen ist eine Priorität

Wenn Amtsträger der Kirche die Armen im Stich ließen, sei dies „ein Drama“, kritisierte er weiter. Die Missionsoblaten erwiesen mit ihrem Dienst an „den Entferntesten, den Ärmsten, denen, die niemand erreicht“, der Kirche einen „großen Dienst“, würdigte Franziskus den weltweiten Einsatz der Ordensleute. In seinem Pontifikat hat der Dienst an den Ärmsten große Priorität. Der Papst aus Argentinien, benannt nach dem heiligen Franz von Assisi, baute die karitative Arbeit des Heiligen Stuhles aus, führte einen Welttag der Armen ein und sucht regelmäßig Kontakt zu Obdachlosen, Häftlingen und gesellschaftlichen Randgruppen.

Papst Franziskus ermunterte die Oblaten zudem, ein gutes Miteinander zu pflegen, niemanden auszuschließen und Geschwisterlichkeit zu fördern. „Um Missionare der Gemeinschaft zu sein, müssen wir sie zunächst unter uns selbst, in unseren Gemeinschaften und in unseren Beziehungen zueinander leben und sie dann ausnahmslos mit allen kultivieren.“

Ordensgründer der Oblatenmissionare ist Eugen von Mazenod (1782-1861). Der Sohn einer adeligen Familie rlebte zu Beginn des 19. Jahrhunderts die große Not der Kirche nach der Französischen Revolution und gründete als Reaktion auf die Glaubensnot der Menschen eine kleine Volksmissionarsgruppe, die später als Orden anerkannt wurde. Zur Gemeinschaft der Oblaten gehören heute weltweit mehrere Tausend Patres und Brüder. Die Ordensleitung mit dem Generaloberen an der Spitze hat ihren Sitz in Rom. Eugen von Mazenod wurde 1975 selig- und 1995 heiliggesprochen.

(vatican news – pr)

 

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03. Oktober 2022, 14:03