Suche

Franziskus beim Angelusgebet Franziskus beim Angelusgebet  (ANSA)

Papst: „Herauskommen aus dem Grab der Angst“

Die Auferweckung des Lazarus durch Jesus ermutigt Gläubige, die Hoffnung auch in dunkelsten Momenten nicht aufzugeben und „uns nicht von negativen Gefühlen erdrücken zu lassen“. Das hat Papst Franziskus am Sonntag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz gesagt.

„Jesus schenkt Leben, auch wenn es keine Hoffnung mehr zu geben scheint“, erklärte das Kirchenoberhaupt mit Blick auf das Sonntagsevangelium (Joh 11,1-45), das die Auferstehung des Lazarus vier Tage nach seinem Tod erzählt. Wegen eines Verlustes, einer Krankheit, einer Enttäuschung oder eines schweren Fehlers erscheine manche Lebenslage „wie ein verschlossenes Grab“: alles dunkel, voller Kummer und Verzweiflung. „Jesus sagt uns heute, dass dies nicht der Fall ist, dass er uns gerade in diesen Momenten näher ist als je zuvor, um uns das Leben zurückzugeben“, so Franziskus.

Zugleich fordere Jesus dazu auf, sich „nicht von negativen Gefühlen erdrücken zu lassen. Er nähert sich unseren Gräbern und sagt zu uns, wie er es damals tat: Nehmt den Stein weg“.

Franziskus schilderte diesen Vorgang – das Wegnehmen des Steins - als befreiende Handlung, zu der Jesus einlade. „Nimm den Stein weg: Nimm alles heraus, was in dir ist, wirf es mit Vertrauen und ohne Angst auf mich, denn ich bin bei dir, ich liebe dich und ich will, dass du wieder lebst.“ Auch die Auferweckung des Lazarus durch die Aufforderung Jesu „Komm heraus!“ ergehe an alle Gläubigen, aus ihren je eigenen Gräbern herauszukommen, aus dem Grab des Pessimismus, der Angst, der Entmutigung.   

„Schaffen wir es, ihm unser Herz zu öffnen und ihm unsere Sorgen anzuvertrauen?“

Franziskus lud die Gläubigen beim Angelus dazu ein, Jesus entgegenzugehen. „Schaffen wir es, ihm unser Herz zu öffnen und ihm unsere Sorgen anzuvertrauen? Das Grab der Probleme zu öffnen und über die Schwelle zu schauen, hin zu seinem Licht?“ gläubige hätten auch den Auftrag, ihrerseits „als kleine Spiegel der Liebe Gottes“ ihre Umgebung „mit Worten und Gesten des Lebens zu erhellen“. Glaube, so Franziskus, sei Zeugnis von der Hoffnung und der Freude Jesu.

An diesem fünften Fastensonntag, dem letzten vor Palmsonntag, richtete der Papst noch ein Wort an die Beichtväter und ermahnte sie, in ihrem Dienst nicht zu hart zu sein: „Liebe Brüder, vergesst nicht, dass auch ihr Sünder sind. Ihr seid nicht im Beichtstuhl, um zu verurteilen, sondern um zu vergeben", so Franziskus. Dem Thema Barmherzigkeit hatte er zu Beginn seines Pontifikats ein Außerordentliches Heiliges Jahr gewidmet. 

(vatican news – gs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

26. März 2023, 12:08