Papst-Botschaft: Hoffnung gegen Menschenhandel
Mario Galgano - Vatikanstadt
Der Vatikan veröffentlichte die Papst-Botschaft diesen Freitag. Darin schreibt Franziskus, auch angesichts der Millionen von Menschen – vor allem Frauen, Kindern, jungen Menschen, Migranten und Flüchtlingen – die in einer Form moderner Sklaverei gefangen seien, dürfe die Hoffnung niemals verloren gehen. Das katholische Kirchenoberhaupt stellt die Frage, wie es möglich sei, angesichts der grausamen Realität des Handels mit Organen, sexueller Ausbeutung und Zwangsarbeit sowie des Drogen- und Waffenhandels beständig neuen Antrieb zu finden. Die Antwort: Den Blick stets zu Christus, „unserer ewigen Hoffnung", zu erheben.
Franziskus hebt hervor, dass junge Menschen weltweit bereits als Vorbilder im Kampf gegen Menschenhandel agierten. Diese engagierten sich mutig und mit Liebe, um an der Seite der Opfer und Überlebenden zu stehen und Wege zur Befreiung sowie zur Prävention aufzuzeigen. „Nur wenn wir unseren Blick zu Christus richten, können wir kleine Lichtfunken entzünden, die zusammen die Dunkelheit überwinden“, sagt der Papst sinnbildlich. Er appelliert an die Gemeinschaft der Gläubigen, sich nicht von der Schwere der Probleme entmutigen zu lassen.
Der Papst erinnert zudem an die wachsende Komplexität des Phänomens, das durch Kriege, Konflikte, Hungersnöte und die Folgen des Klimawandels immer neue Formen annimmt. Dies erfordere globale Antworten und ein gemeinsames, unermüdliches Engagement auf allen Ebenen. Mit dem „Geist des auferstandenen Herrn, der in jedem von uns wirkt", sollen gezielte Initiativen zur Schwächung der kriminellen Strukturen ergriffen werden, die vom Menschenhandel und der Ausbeutung profitieren.
Kraft des Gebets
Ein weiterer zentraler Aspekt der Papst-Botschaft ist die Kraft des Gebets. Papst Franziskus erinnert daran, dass Gebet nicht nur eine individuelle, sondern vor allem eine gemeinschaftliche missionarische Handlung sei. Es sei die erste Kraft der Hoffnung, die in schwierigen Zeiten zusammenhalte und den Weg für neue Perspektiven ebne. Die Psalmen, so betont er, stünden beispielhaft für diese Symphonie des Gebets, die den Glauben auch in den dunkelsten Momenten aufrechterhalte.
Abschließend fordert der Papst alle Christen auf, ihre missionarische Berufung zu erneuern und mit Nähe, Mitgefühl und Zärtlichkeit den Kampf gegen den Menschenhandel aufzunehmen. Im Vertrauen auf die Fürsprache der heiligen Josefine Bakhita sollen sich alle dazu berufen fühlen, als lebendige Botschafter der Hoffnung zu wirken und die unveräußerlichen Menschenrechte in den Mittelpunkt ihres Handelns zu stellen.
Hintergrund
Papst Franziskus hat den „Internationalen Tag des Gebets und der Reflexion gegen den Menschenhandel“ 2015 eingeführt, um auf die Ohnmacht jener Menschen aufmerksam zu machen, die unter dieser „beschämenden Plage“ leiden, wie Franziskus formuliert. Er legte den Weltgebetstag auf den 8. Februar, den Gedenktag der heiligen Josephine Bakhita, die als neunjähriges Mädchen in die Sklaverei verschleppt und später befreit wurde. Nach ihrem Eintritt in die Kirche schloss sie sich dem Orden der Canossa-Schwestern an und wirkte dort bis zu ihrem Tod in Italien. Sie litt Zeit ihres Lebens an den Traumata, die sie in ihrer Kindheit erlitten hatte. Sie starb am 8. Februar 1847 in Schio bei Venedig und wurde am 1. Oktober 2000 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.