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Papst: „Unsere Zeit ist ernsthaft von Krieg bedroht“

Normalerweise zelebriert ein Papst im Petersdom, oder in wichtigen Basiliken. Doch an diesem Sonntag war das anders: Da feierte Leo XIV. die Eucharistie in der Vatikanpfarrkirche St. Anna.

Die kleine Kirche liegt direkt an einem der Eingänge in den Vatikanstaat; wer zum Supermarkt oder ins vatikanische Gesundheitszentrum will, der kommt an der Fassade der Pfarrkirche vorbei.

„Wir befinden uns sozusagen an der Grenze“, sagte der neue Papst dazu in seiner Predigt: „An der Kirche Sant'Anna gehen alle vorbei, die in die Vatikanstadt hinein- und aus ihr hinausgehen… Möge ein jeder erfahren, dass hier Türen und Herzen offen sind für das Gebet, das Zuhören, die Nächstenliebe!“

  (@Vatican Media)

Es geht um eine Entscheidung

Leo predigte über das Evangelium dieses Sonntags, in dem Jesus sagt, niemand könne zwei Herren dienen (vgl. Lk 16,13). „Jesus stellt eine klare Alternative zwischen Gott und dem Reichtum auf und fordert uns auf, eine klare und konsequente Haltung einzunehmen… Es geht darum, sich für einen bestimmten Lebensstil zu entscheiden. Es geht darum, zu entscheiden, woran wir unser Herz hängen, zu klären, wen wir aufrichtig lieben, wem wir mit Hingabe dienen und was für uns wirklich das Gute ist.“

Der Papst warnte vor der Versuchung, „zu glauben, dass wir ohne Gott trotzdem gut leben könnten, während wir ohne Reichtum traurig und von tausend Nöten geplagt wären“. Jesus stelle die Menschen „nicht als rivalisierende Klassen einander gegenüber“, sondern sporne alle zu einer „inneren Revolution“ an, „zu einer Bekehrung, die im Herzen beginnt“.

Ein paar Eindrücke

Geben, nicht an sich reißen

„Dann werden sich unsere Hände öffnen: um zu geben, nicht um an sich zu reißen. Dann werden sich unser Verstand öffnen: um eine bessere Gesellschaft zu planen, nicht um Geschäfte zum besten Preis zu machen.“ Der Papst rief zum Gebet dafür auf, „dass die Regierenden der Nationen frei sind von der Versuchung, den Reichtum gegen den Menschen einzusetzen, indem sie ihn in Waffen umwandeln, die Völker vernichten, und in Monopole, die die Arbeiter erniedrigen“.

  (@Vatican Media)

„Wer Gott dient, wird frei vom Reichtum, wer aber dem Reichtum dient, bleibt sein Sklave! Wer Gerechtigkeit sucht, verwandelt den Reichtum in Gemeinwohl; wer Herrschaft sucht, verwandelt das Gemeinwohl in die Beute seiner eigenen Gier.“

„Ganze Völker werden heute von Gewalt und noch mehr von einer schamlosen Gleichgültigkeit erdrückt, die sie einem Schicksal des Elends überlässt“

Ausgesprochen ernst wurde Leo XIV. am Schluss seiner Predigt. „Ich ermutige euch, in einer Zeit, die ernsthaft vom Krieg bedroht ist, beharrlich in der Hoffnung zu sein. Ganze Völker werden heute von Gewalt und noch mehr von einer schamlosen Gleichgültigkeit erdrückt, die sie einem Schicksal des Elends überlässt. Angesichts dieser Dramen wollen wir uns nicht tatenlos verhalten, sondern mit Worten und Taten verkünden, dass Jesus der Retter der Welt ist, der uns von allem Bösen befreit.“

 

(vatican news – sk)
 

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21. September 2025, 10:34