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Papst Leo XIV. bei der Generalaudienz diesen Mittwoch Papst Leo XIV. bei der Generalaudienz diesen Mittwoch

Leo XIV.: „Nicht Macht, sondern Freude“

„Das ist der Kern der Sendung der Kirche: nicht Macht über andere auszuüben, sondern die Freude dessen zu vermitteln, der geliebt wurde, gerade als er es nicht verdient hatte.“

Stefan Kempis - Vatikanstadt

Das sagte Papst Leo XIV. an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. „Das ist die Kraft, die die christliche Gemeinschaft entstehen und wachsen ließ: Männer und Frauen, die die Schönheit entdeckt haben, zum Leben zurückzukehren, um es anderen schenken zu können.“

Die Meditation des Papstes vor den Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz kreiste um das Thema der Auferstehung Jesu, die er als „Mittelpunkt unseres Glaubens und Herzstück unserer Hoffnung“ identifizierte. Sie komme in den Evangelien nicht als „triumphaler Sieg“ daher und erst recht nicht als Rache-Aktion. Stattdessen bezeuge sie, „wie die Liebe nach einer großen Niederlage wieder aufstehen kann, um ihren unaufhaltsamen Weg fortzusetzen“.

  (@Vatican Media)

„Auferstehung Jesu ist Mittelpunkt unseres Glaubens und Herzstück unserer Hoffnung“

Eine Liebe, die stärker ist als jeder Verrat

„Wenn wir uns nach einem von anderen verursachten Trauma wieder aufrichten, ist unsere erste Reaktion oft Wut – der Wunsch, jemanden für das bezahlen zu lassen, was wir erlitten haben. Der Auferstandene reagiert nicht so. Nachdem er aus der Unterwelt des Todes hervorgegangen ist, übt Jesus keine Rache. Er kehrt nicht mit Gesten der Macht zurück, sondern zeigt mit Sanftmut die Freude einer Liebe, die größer ist als jede Wunde und stärker als jeder Verrat.“

Die Generalaudienz von Leo XIV. - Radio Vatikan

Das unverhoffte Geschenk

Der Auferstandene habe den verschlossenen Raum der von Angst gelähmten Jünger betreten – und ein Geschenk mitgebracht, „das niemand zu hoffen gewagt hätte, nämlich den Frieden“, so Leo XIV. Nach seiner Wahl zum Papst am 8. Mai war Leos erster Gruß an die auf dem Petersplatz wartende Menge der Ruf „Friede sei mit euch“ (Joh 20,19) gewesen. Der Papst wies darauf hin, dass Jesus den Jüngern die Wunden seines Leidens gezeigt habe – nicht um sie zu demütigen, sondern „um eine Liebe zu bestätigen, die stärker ist als jede Untreue“.

„Wir hingegen verbergen oft unsere Wunden aus Stolz oder aus Angst, schwach zu erscheinen. Wir sagen ‚es ist egal‘, ‚es ist alles Vergangenheit‘, aber wir haben nicht wirklich Frieden mit dem Verrat, durch den wir verletzt wurden. Manchmal ziehen wir es vor, unsere Mühe mit dem Vergeben zu verbergen, um nicht verletzlich zu erscheinen und nicht zu riskieren, erneut zu leiden. Jesus nicht. Er bietet seine Wunden als Garantie für Vergebung an. Und er zeigt, dass die Auferstehung nicht die Auslöschung der Vergangenheit ist, sondern ihre Verwandlung in eine Hoffnung auf Barmherzigkeit.“

(vatican news – sk)
 

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01. Oktober 2025, 11:49