Leo beim Angelus: „Keine Angst haben, Fehler einzugestehen”
Ausgangspunkt war das Evangelium vom Pharisäser und dem Zöllner (Lk 18,9-14), zwei Männer, die mit sehr unterschiedlichen Gebetshaltungen in den Tempel kommen. Der eine brüstet sich mit seinen Verdiensten, „erhobenen Hauptes“ und „eindeutig überheblich“, wie Leo sagte; der andere bleibt ganz hinten stehen, „gesenkten Hauptes, und spricht nur wenige Worte: Gott, sei mir Sünder gnädig“. Nur der Zöllner geht „gerechtfertigt“ nach Hause, wie Jesus seinen Jüngern erklärte.
Das sei eine starke Botschaft, so Papst Leo: Gerettet werde nicht, wer seine Verdienste zur Schau stellt und seine Fehler kaschiert. Gerettet werde, wer „vor Gott und die anderen“ hintritt, um Vergebung bittet und sich der Gnade des Herrn anvertraut. Augustinus habe den Pharisäer mit einem Patienten verglichen, der vor dem Arzt seine Wunden versteckt, und den Zöllner im Gegenteil mit einem Kranken, der auch seine hässlichsten Verletzungen offenlegt – und so geheilt werden kann.
Fehler und Verantwortung
„Haben wir keine Angst, unsere Fehler einzugestehen, sie aufzudecken, indem wir Verantwortung dafür übernehmen und sie der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen“, schlussfolgerte Leo. „So kann in uns und um uns herum sein Reich wachsen, das nicht den Hochmütigen gehört, sondern den Demütigen und um im Gebet und im Leben durch Ehrlichkeit, Vergebung und Dankbarkeit Sorge genährt wird.“
(vatican news – gs)
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