Papst Leo XIV. am Sonntag auf dem Petersplatz Papst Leo XIV. am Sonntag auf dem Petersplatz   (@Vatican Media)

Papst Leo: Frieden für Palästina, Israel und Ukraine - Versöhnung in Peru

Das jüngste Waffenstillstandsabkommen im Heiligen Land sieht Papst Leo XIV. laut eigener Aussage als „Hoffnungsschimmer". Nun müssten alle Beteiligten sich für einen „gerechten, dauerhaften Frieden, der die legitimen Wünsche des israelischen und palästinischen Volks respektiert" einsetzen, mahnte das katholische Kirchenoberhaupt diesen Sonntag. Für die Ukraine forderte der Papst ein Ende von Gewalt und Zerstörung und Offenheit für Dialog und Frieden. Er bete für nationale Versöhnung in Peru.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Mit Blick auf das Heilige Land führte der Papst aus: 

„Zwei Jahre Konflikt haben überall Tod und Zerstörung hinterlassen, vor allem in den Herzen derer, die auf brutale Weise ihre Kinder, Eltern, Freunde, einfach alles verloren haben. Mit der ganzen Kirche bin ich euch in eurem unermesslichen Schmerz nahe. Heute gilt vor allem euch die Zuneigung des Herrn, die Gewissheit, dass er auch in der dunkelsten Nacht immer bei uns bleibt: Dilexi te – Ich habe dich geliebt`", sagte Leo XIV. in Anspielung auf sein erstes größeres Lehrschreiben „Dilexi te – Über die Liebe zu den Armen“, das zusammen mit Papst Franziskus entstand und vergangenen Donnerstag veröffentlicht wurde.  

Die unter Vermittlung von US-Präsident Donald Trump ausgehandelte Waffenruhe in Gaza hält bislang. Am Samstag konnten laut Medienberichten tausende Palästinenser in den Norden des Gazastreifens zurückkehren. Die Freilassung der noch 20 lebenden Geiseln in den Händen der Hamas soll am Montag starten. Im Gegenzug hat Israel zugesagt, knapp 2.000 palästinensische Häftlinge zu entlassen. Ein Anfang ist gemacht, doch der Weg zu dauerhaftem Frieden und Versöhnung im Heiligen Land sicher nicht einfach. 

Zum Hören: Papst Leo XIV. fordert Frieden für Palästina, Israel und Ukraine - Versöhnung in Peru (Audio-Beitrag von Radio Vatikan)
  (AFP or licensors)

„Wir bitten Gott, den einzigen Frieden der Menschheit, alle Wunden zu heilen und mit seiner Gnade dabei zu helfen, das zu vollbringen, was menschlich gesehen jetzt unmöglich erscheint: wiederzuentdecken, dass der andere kein Feind ist, sondern ein Bruder, den man anschauen, dem man vergeben und dem man die Hoffnung auf Versöhnung schenken muss“

„Wir bitten Gott, den einzigen Frieden der Menschheit, alle Wunden zu heilen und mit seiner Gnade dabei zu helfen, das zu vollbringen, was menschlich gesehen jetzt unmöglich erscheint: wiederzuentdecken, dass der andere kein Feind ist, sondern ein Bruder, den man anschauen, dem man vergeben und dem man die Hoffnung auf Versöhnung schenken muss", sagte Papst Leo XIV. am Sonntag bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz zur Lage im Heiligen Land.

Dialog und Frieden für Ukraine

Der Krieg in der Ukraine hält unterdessen an. In der Nacht griff Russland erneut die Energieinfrastruktur des Landes an. Bereits zuvor war es in der Ukraine nach Attacken zu zahlreichen Stromausfällen gekommen; zudem gab es Tote und Verletzte. Die Ukraine griff ihrerseits russisches Gebiet mit Drohnen an. Diese Nachrichten verfolge er mit großem Leid, erklärte Papst Leo XIV.: 

„Mit Schmerz verfolge ich hingegen die Nachrichten über die neuen gewalttätigen Angriffe, die verschiedene Städte und zivile Infrastrukturen in der Ukraine getroffen haben, unschuldige Menschen, darunter auch Kinder, getötet und sehr viele Familien ohne Strom und Heizung zurückgelassen haben. Mein Herz ist voller Mitgefühl für das Leid der Bevölkerung, die seit Jahren in Angst und Not lebt. Ich erneuere meinen Appell, der Gewalt ein Ende zu setzen, die Zerstörung zu stoppen und sich für Dialog und Frieden zu öffnen!"

Blackout in Kyiv
Blackout in Kyiv

„Mein Herz ist voller Mitgefühl für das Leid der Bevölkerung, die seit Jahren in Angst und Not lebt. Ich erneuere meinen Appell, der Gewalt ein Ende zu setzen, die Zerstörung zu stoppen und sich für Dialog und Frieden zu öffnen!“


Nationale Versöhnung für Peru

Auch auf die Lage in Peru ging das katholische Kirchenoberhaupt bei seinem Mittagsgebet ein. In dem lateinamerikanischen Land gibt es seit Wochen Proteste gegen Gewalt und schlechte Sicherheitslage, Korruption und Vetternwirtschaft. Erpressungen, Entführungen und bewaffnete Überfälle haben stark zugenommen. Das peruanische Parlament stimmte Ende der Woche für die Absetzung von Präsidentin Dina Boluarte;  José Jerí von der christdemokratischen Partei „Somos Peru“ wurde Interimspräsident. Die größten Proteste gegen Boluarte fanden bereits 2022 und 2023 statt. 

Angehörige von Opfern der Proteste gegen die Regierung der ehemaligen peruanischen Präsidentin Dina Boluarte halten am 10. Oktober 2025 vor dem Justizpalast in Lima, Peru, ein Transparent hoch (Agenturbild)
Angehörige von Opfern der Proteste gegen die Regierung der ehemaligen peruanischen Präsidentin Dina Boluarte halten am 10. Oktober 2025 vor dem Justizpalast in Lima, Peru, ein Transparent hoch (Agenturbild)   (ANSA)

„Ich bin dem lieben peruanischen Volk in dieser Zeit des politischen Wandels nahe. Ich bete dafür, dass Peru den Weg der Versöhnung, des Dialogs und der nationalen Einheit fortsetzen möge“

„Ich bin dem lieben peruanischen Volk in dieser Zeit des politischen Wandels nahe. Ich bete dafür, dass Peru den Weg der Versöhnung, des Dialogs und der nationalen Einheit fortsetzen möge", versicherte Leo XIV., der vor seinem Papst-Amt lange als Missionar in Peru wirkte, den Menschen vor Ort. 

Gebete für Sicherheit am Arbeitsplatz in Italien 

 

In Italien wird am 12. Oktober landesweit der Opfer von Arbeitsunfällen gedacht; dieses Jahr schon zum 75. Mal. Papst Leo erklärte beim Angelus-Gebet diesen Sonntag:  „Heute gedenken wir in Italien der Opfer von Arbeitsunfällen: Wir beten für sie und für die Sicherheit aller Arbeitnehmer." Laut italienischen Medienberichten gab es allein im Jahr 2025 von Januar bis Ende August 681 Unfälle am Arbeitsplatz. Fast 500 davon (493) waren tödlich.

(vatican news/diverse - sst)

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12. Oktober 2025, 11:56