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Papst würdigt Jesuiten: Auch in schwierigen Situationen präsent

Papst Leo XIV. hat den Jesuitenorden gewürdigt und in seiner Arbeit bestärkt: „Die Kirche braucht euch an den Grenzen – seien sie geografischer, kultureller, intellektueller oder spiritueller Natur. Dies sind Orte des Risikos, an denen vertraute Landkarten nicht mehr reichen", sagte das katholische Kirchenoberhaupt diesen Freitag bei einer Audienz anlässlich eines Treffens der Höheren Oberen der Gesellschaft Jesu vom 17.-26.10.2025 in Rom.

Unter Berufung auf seine Vorgänger im Amt, Papst Paul VI, Papst Benedit XIV. die den Jesuitenorden ebenfalls für sein Wirken gelobt hatten sowie Papst Franziskus, der selbst dem Orden angehörte, sagte Papst Leo: „Meine Hoffnung für die Gesellschaft Jesu ist, dass ihr die Zeichen der Zeit mit spiritueller Tiefe lesen mögt; dass ihr das annehmt, was die Menschenwürde fördert, und das ablehnt, was sie mindert; dass ihr agil, kreativ, unterscheidungsfähig und immer in der Mission seid. " Explizit würdige Papst Leo XIV., der selbst dem Augustinerorden angehört, die Jesuiten für vier besondere Schwerpunkte des Ordens: Die geistliche Unterscheidung (Discernimento), den Beistand für die Armen - hier verwies Leo XIV. auch auf sein Schreiben dazu, Dilexi te, eine von seinem verstorbenen Vorgänger Franziskus begonnene Arbeit zum Thema Dienst an den Armen -  die Nähe zu jungen Leuten und Sorge für die Schöpfung:

„Die ökologische Umkehr ist zutiefst spirituell; es geht darum, unsere Beziehung zu Gott, zueinander und zur Schöpfung zu erneuern. Dabei ist bescheidene Zusammenarbeit unerlässlich, in der Erkenntnis, dass keine einzelne Institution diese Herausforderung allein bewältigen kann. Lasst eure Gemeinschaften Beispiele für ökologische Nachhaltigkeit, Einfachheit und Dankbarkeit für Gottes Gaben sein."

Blick auf die Ränder

Mit Blick auf die Ränder, an die die Jesuiten stets gegangen seien und weiter gingen, nannte Papst Leo XIV. als aktuelle Herausforderung auch KI:

„Auch die Technologie, insbesondere die künstliche Intelligenz, ist ein wichtiges Grenzgebiet. Sie birgt Potenzial für menschliches Gedeihen, aber auch Risiken wie Isolation, Verlust von Arbeitsplätzen und neue Formen der Manipulation. Die Kirche muss dazu beitragen, diese Entwicklungen ethisch zu begleiten, die Menschenwürde zu verteidigen und das Gemeinwohl zu fördern. Wir müssen erkennen, wie wir digitale Plattformen nutzen können, um zu evangelisieren, Gemeinschaften zu bilden und die falschen Götter des Konsumdenkens, der Macht und der Selbstgenügsamkeit herauszufordern."

Heutige Zeit

Die heutige Zeit sei von rasanten Veränderungen in Kultur, Wirtschaft, Technologie und Politik geprägt, betonte das katholische Kirchenoberhaupt. Neben Umweltzerstörung prangerte er an: „Politische Systeme reagieren oft nicht auf die Nöte der Armen. Populismus und ideologische Polarisierung vertiefen die Spaltungen innerhalb und zwischen den Nationen.  Viele sind von Konsumdenken, Individualismus und Gleichgültigkeit betroffen." Zugleich würdigte Leo XIV. die Jesuiten für ihr segensreiches Wirken in diesem schwierigen Kontext. 

„Die Gesellschaft Jesu ist seit langem dort präsent, wo die Bedürfnisse der Menschheit auf Gottes rettende Liebe treffen: durch spirituelle Begleitung, intellektuelle Bildung, Dienst an den Armen und christliches Zeugnis an kulturellen Grenzen. Der heilige Ignatius von Loyola und seine Gefährten fürchteten weder Unsicherheit noch Schwierigkeiten; sie begaben sich an die Ränder, wo Glaube und Vernunft auf neue Kulturen und große Herausforderungen trafen." So sollten die Jesuiten - stets in Nähe zu Jesu -  auch heute weiter machen:

„Ich ermutige euch, Menschen in ihrer Unruhe zu begegnen: in Exerzitienhäusern, Universitäten, sozialen Medien, Pfarreien und informellen Räumen, wo sich Suchende versammeln. Vermittelt die Freude des Evangeliums mit Demut und Überzeugung. Bleibt kontemplativ im Handeln, verwurzelt in der täglichen Vertrautheit mit Christus, denn nur wer ihm nahe ist, kann andere zu ihm führen."

(vatican news - sst) 

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24. Oktober 2025, 15:05