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Der Staatspräsident von Tschad, Mahamat Idriss Déby Itno, diesen Donnerstag in Audienz bei Papst Leo XIV. Der Staatspräsident von Tschad, Mahamat Idriss Déby Itno, diesen Donnerstag in Audienz bei Papst Leo XIV.   (@VATICAN MEDIA)

Präsident von Tschad im Vatikan: Frieden fördern

Der Staatspräsident von Tschad, Mahamat Idriss Déby Itno, war diesen Donnerstag im Vatikan. Zunächst traf er Papst Leo XIV. in Privataudienz; anschließend Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und den vatikanischen Außenbeauftragten, Erzbischof Paul Richard Gallagher. Bei den Gesprächen im Staatssekretariat wurde laut Vatikan die „Bedeutung friedlichen Zusammenlebens der Religionen und der Förderung des Friedens" hervorgehoben.

Beide Seiten betonten bei den Gesprächen zudem laut der Mitteilung die „guten Beziehungen" zwischen Heiligem Stuhl und der Republik Tschad und erörterten auch „einige Fragen zu den bilateralen Beziehungen und örtlichen Themen, sowie den Herausforderungen, vor denen der Tschad steht."  

Mahamat Idriss Déby Itno ist sei 23. Mai 2024 Staatspräsident des Tschad. Er hatte bereits 2021 die Staatsgeschäfte von seinem verstorbenen Vater übernommen, der  1990 durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen war. Das Land hat mit Legislativwahlen Ende Februar 2025 die Phase des politischen Übergangs formal abgeschlossen. Mahamat Débys Wahlsieg ist umstritten: Sein Hauptkonkurrent Succès Masra hatte seinen Sieg mit 61 Prozent der Stimmen erfolglos angefochten.  Mit der Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung ist der Tschad der erste von sechs durch eine Junta geführten Staaten in West- und Zentralafrika, der zur Demokratie zurückkehrt. 

Treffen mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin
Treffen mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin   (@VATICAN MEDIA)

Eines der ärmsten Länder der Welt - viele Flüchtlinge aus dem Sudan

Wirtschaftlich und politisch ist das Land in die Wirtschaftsgemeinschaft zentralafrikanischer Staaten (ECCAS) integriert. Zur Bekämpfung grenzübergreifender Bedrohungen beteiligt sich Tschad an der von der Afrikanischen Union mandatierten Militärmission Multinational Joint Task Force am Tschadsee. Die Bevölkerung gehört zu den ärmsten der Welt. Nach Angaben der Weltbank leben mehr als 40 Prozent der Bevölkerung des Tschad unterhalb der ArmutsgrenzeRund 70 Prozent der Menschen leben von Subsistenzlandwirtschaft. Die Sicherheitslage im Tschad ist instabil; terroristische Gruppen (etwa Boko Haram) verüben Überfälle und Angriffe. Die Kriminalitätsrate im Land ist hoch. Das Land hat zudem viele Flüchtlinge aus dem Sudan aufgenommen. Ein Ende des Bürgerkrieges im Nachbarland ist nicht absehbar, weil keine der beiden Konfliktparteien – die reguläre Armee und die Paramilitärs der Rapid Support Force (RSF) – nachgeben wollen. Ende April 2025 begannen die Ankünfte im Tschad nach gewaltsamen Übergriffen bewaffneter Gruppen in Nord-Darfur stark zu steigen. Nach Angaben des UNHCR sind seit April 2023 sind mehr als 844.000 sudanesische Flüchtlinge in den Tschad geflohen.

(vatican news - sst)

 

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16. Oktober 2025, 11:51