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FAO-Konferenz in Rom FAO-Konferenz in Rom  (AFP or licensors)

Papst Leo XIV. besucht FAO zum 80. Jubiläum: Kampf gegen Hunger

Zum 80. Jahrestag der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) besucht Papst Leo XIV. an diesem Welternährungstag - 16. Oktober - zum ersten Mal den Hauptsitz der Organisation in Rom. Die Visite markiert das zentrale Ereignis einer internationalen Festwoche, in deren Zentrum das Globale Ernährungsforum und die Erneuerung des weltweiten Engagements gegen den Hunger stehen.

Patricia Ynestroza und Mario Galgano - Vatikanstadt

Im Interview mit den Vatikanischen Medien betonte Erzbischof Fernando Chica Arellano, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei der FAO, die historische und enge Beziehung zum ersten internationalen Organismus, mit dem der Heilige Stuhl diplomatische Beziehungen aufgenommen hatte.

Menschliche Würde steht über Technik

Chica Arellano erklärte, Papst Leo XIV. werde bei seiner erstmaligen Teilnahme an einer offiziellen FAO-Veranstaltung „eine Botschaft des Mutes und des Realismus“ übermitteln, damit die Welt verstehe, dass der Kampf gegen den Hunger eine „Aufgabe ist, die uns alle betrifft“.

Der Pontifex wolle die „menschliche Person in den Mittelpunkt der Ernährungspolitik stellen“ und daran erinnern, dass Technik und Wirtschaft nicht über die menschliche Würde triumphieren dürften.

Herausforderung des politischen Willens

Der Vatikanvertreter bekräftigte, dass die Welt die wissenschaftlichen und technischen Mittel zur Beseitigung des Hungers besitze. Was fehle, sei der politische Wille.

„Der Hunger wird nicht nur mit Daten oder Strategien bekämpft, sondern mit Engagement und Zusammenarbeit bei der Umsetzung ernsthafter und weitreichender Konzepte, die den Bedürfnissen der Schwächsten entgegenkommen“, so Erzbischof Chica.

Er betonte die ethische Dimension des Kampfes gegen den Hunger, die eine gerechte Verteilung der Ressourcen und die Reduzierung von Ungleichheiten erfordere. „Solange ein Mensch nicht das Nötigste zum Leben hat, kann niemand ruhig sein.“

Dringende strukturelle Veränderungen

Der Vatikanvertreter rief Glaubensgemeinschaften dazu auf, solidarischere Lebensstile zu fördern und die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Der Hunger sei ein „Weckruf an unser Gewissen“.

Für die am stärksten betroffenen Regionen, insbesondere in Afrika und Westasien, forderte er dringende Investitionen in nachhaltige Landwirtschaft, den Ausbau der Infrastruktur, die Einrichtung sauberer Wassersysteme sowie die Förderung der Bildung. Der Vatikandiplomat fügte hinzu: „Die Agrarreform und die Neuverteilung von Land sind grundlegende Mechanismen zur Verringerung der Ernährungsunsicherheit.“

Trotz signifikanter Fortschritte leidet laut dem SOFI-Bericht 2025 die Welt noch immer unter Hunger, der 673 Millionen Menschen (8,2 Prozent der Weltbevölkerung) betrifft. Die FAO warnt, dass bei Beibehaltung der aktuellen Trends im Jahr 2030 weiterhin 512 Millionen Menschen chronisch hungern werden, die meisten davon in Afrika.

(vatican news)

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15. Oktober 2025, 13:29