Papst Leo XIV.: Wir müssen Lösungen und Wege zum Frieden suchen
„Es waren wirklich zwei sehr schmerzliche Jahre. Vor zwei Jahren, bei diesem terroristischen Angriff, sind mehr als 1200 Menschen gestorben. Man muss wirklich darüber nachdenken, wie viel Hass es in der Welt gibt, und bei uns selbst anfangen, uns zu fragen: Warum existiert dieser Hass, und was können wir tun?“, so das Kirchenoberhaupt im Gedenken an den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023. Auch die Tatsache, dass in den folgenden beiden Jahren so viele Menschen in Gaza sterben mussten, lasse darüber nachdenken, „zu wie viel Gewalt und Bösem der Mensch fähig ist“: „Wir müssen den Hass verringern, zurückkehren zur Fähigkeit, miteinander zu sprechen, Lösungen und Wege zum Frieden zu suchen“, so der Appell des Papstes.
Gruppen, die Terror verursachten, könnten selbstverständlich nicht akzeptiert werden, unterstrich Leo XIV. gegenüber den Journalisten, die vor der Residenz in Castel Gandolfo auf ihn warteten: „Wir dürfen diese Kultur des Hasses in der Welt nie hinnehmen.“
Gleichzeitig seien - unabhängig davon, ob der Antisemitismus insgesamt zunehme oder nicht - antisemitische Taten „wirklich besorgniserregend“: „Man muss immer wieder den Frieden verkünden und den Respekt vor der Würde aller Menschen betonen. Das ist die Botschaft der Kirche. Wir beten – ihr wisst, dass wir als Kirche alle aufgerufen haben, besonders in diesem Monat für den Frieden zu beten. Und wir werden weiter nach Wegen suchen, wie die Kirche den Dialog fördern kann.“ Für den 11. Oktober hat Papst Leo zu einem gemeinsamen Rosenkranzgebet für den Frieden aufgerufen.
Das Interview zum Jahrestag
Mit Blick auf Kritik aus Israel an den Aussagen von Kardinal Parolin zum zweiten Jahrestag des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober zog er es allerdings vor, nicht weiter zu kommentieren: „Der Kardinal hat in diesem Punkt sehr gut die Haltung des Heiligen Stuhls ausgedrückt“, so das Kirchenoberhaupt.
Die Reise in die Türkei
An diesem Dienstag ist auch die lange erwartete erste Apostolische Reise des Papstes angekündigt worden. Vom 27. November bis 2. Dezember wird er in die Türkei und den Libanon reisen. Warum er ausgerechnet in diese beiden Länder in einer „ohnehin stark belasteten Region“ fahre, wollten die Journalisten von ihm wissen:
„Die Reise in die Türkei erfolgt zum 1700. Jahrestag des Konzils von Nizäa. Ich denke, dass es sich um einen wirklich wichtigen Moment handelt. Es ist eine Reise, die Papst Franziskus unternehmen wollte.“ Für alle Christen werde es ein „Moment authentischer Einheit im Glauben“ sein, zeigte sich Papst Leo überzeugt: „Wir dürfen diesen historischen Moment nicht verpassen. Aber nicht, um zurück zu schauen, sondern um nach vorne zu schauen.“
Libanon: Friedensbotschaft für den Nahen Osten
Was den Libanon betreffe, so handele es sich um eine Gelegenheit, „die Friedensbotschaft im Nahen Osten erneut zu verkünden – in einem Land, das so sehr gelitten hat“. Auch dorthin habe Papst Franziskus reisen wollen, „um dem libanesischen Volk nach der Explosion und all dem Leid eine Umarmung zu schenken“, erläuterte Leo XIV. abschließend: „Wir werden versuchen, diese Botschaft von Frieden und Hoffnung zu überbringen.“
(vatican news - cs)
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