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Bei der Messe am Samstag im Vatikan Bei der Messe am Samstag im Vatikan  (@Vatican Media)

Papst: Staat wird durch ehrliche Arbeit und Sorge ums Gemeinwohl aufgebaut

Papst Leo XIV. hat Korruption verurteilt. Sie sei eine Bedrohung für „die ganze Kirche, jeden Bürger und damit auch den Staat”, sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Samstag bei einer Messe zum Heiligen Jahr für die Mitarbeiter der Protokollbüros italienischer Institutionen.

Vatican News

In seiner Predigt bei der Messe zum Heiligen Jahr für die Uffici Cerimoniali Istituzionali Italiani in der vatikanischen Benedikionsaula gab der Papst den Protokoll-Verantwortlichen, die im Dienst der italienischen Institutionen stehen, am Samstag mit, dass sie „ihre Kompetenz einbringen sollen, damit die öffentlichen Organe gute Beziehungen pflegen und optimal funktionieren können“. Er betonte zudem, dass „der Staat durch ehrliche Arbeit aufgebaut wird, indem man sich um das Gemeinwohl kümmert“. Er nannte „drei leuchtende Beispiele für Hoffnung und Gerechtigkeit, Demut und Hingabe für den Staat“, deren Erinnerung „zur Bekehrung" ansporne: Den italienischen Politiker Alcide De Gasperi, den italienischen Militärpolizisten Salvo D’Acquisto und den italienischen Anti-Mafia-Richter Rosario Livatino, den Papst Franziskus am 9. Mai 2021 seliggesprochen hatte. 

Alcide De Gasperi (Archivbild)
Alcide De Gasperi (Archivbild)

„Glauben mit einer wachsenden politischen Verantwortung verbinden“

Vorbild 1: Alcide De Gasperi

De Gasperi, dessen Seligsprechungsprozess läuft, gehörte zu den Gründervätern der Italienischen Republik und verstand es laut Papst Leo, „seinen Glauben mit einer wachsenden politischen Verantwortung zu verbinden“. In den Jahren, die „von zwei Weltkriegen geprägt waren“, engagierte er sich für den „Brückenbau“, der „den Strömungen gegensätzlicher Ideologien“ standhielt, fasste der Papst wichtige Teile der politischen Rolle des Staatsmannes zusammen.

De Gasperi hatte nach dem Zweiten Weltkrieg als damaliger Ministerpräsident Italiens eine Schlüsselfunktion bei der Ausarbeitung der italienischen Verfassung. Er nahm zudem 1946 gemeinsam mit Konrad Adenauer und Robert Schuman an der Pariser Friedenskonferenz teil. De Gasperi lehre, , „dass Politik, Diplomatie und die Verteidigung der Nation zu Instrumenten echter Nächstenliebe werden, wenn sie mit demütigem Herzen gelebt werden”, sagte Papst Leo in seiner Predigt. 

Vorbild 2:  Salvo D’Acquisto

Auch für den italienischen Carabiniere Salvo D’Acquisto läuft ein Seligsprechungsprozess der katholischen Kirche. Mit nur 23 Jahren entschloss er, anstelle von 22 Unschuldigen für einen mutmaßlichen Anschlag auf die SS die Verantwortung zu übernehmen. Der Italiener habe „durch das Opfer seines Lebens für seine Mitbürger seine Mission als Carabiniere voll und ganz erfüllt“, erklärte Papst Leo.

Er lobte in seiner Predigt zudem den Mut D'Acquistos, der „in einer Zeit des Krieges und des Hasses“ mit seiner uneingeschränkten Hingabe ein Zeichen des Friedens gesetzt habe: „Es sind Männer wie er, die Licht in schwierige Zeiten bringen, unter denen auch heute noch so viele Völker leiden“, betonte der Papst.

„Hingabe für andere: Zeichen des Friedens in einer Zeit des Krieges und des Hasses“

Vorbild 3: Rosario Livatino

Mit Blick auf den bereits selig gesprochenen Anti-Mafia-Richter Rosario Livatino würdigte Papst Leo XIV. dessen „unerschütterliches Engagement für die Gerechtigkeit“, mit dem er bezeugt habe, dass Legalität „eine Lebensweise und somit ein möglicher Weg zur Heiligkeit“ sei.

„Der Staat verändert sich zum Besseren, wenn sich jeder dafür verantwortlich fühlt“

„Der Staat verändert sich zum Besseren, wenn sich jeder dafür verantwortlich fühlt, indem er seinen Bürgersinn und seine institutionelle Pflicht mit den höchsten spirituellen Werten nährt“, beschloss Papst Leo XIV. seine Predigt bei der Messe zum Heiligen Jahr für die Protokollbüros der italienischen Institutionen.  

(vatican news - sst) 

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27. Oktober 2025, 11:46