Radio-Akademie Leo XIII.: Folge 4
„Das moderne Papsttum entsteht hier: Leo XIII. ist der Begründer der modernen vatikanischen Außenpolitik. Leo XIII ist der erste Medienpapst Leo XIII. ist der erste Papst, der in größerem Stil humanitäres Engagement betreibt. Leo XIII. ist der Papst, der als Begründer der katholischen Soziallehre gelten kann. Also vieles von dem, was uns heute selbstverständlich ist, wenn wir auf Rom, auf den Heiligen Stuhl, auf die Päpste schauen, ist in diesem langen Pontifikat, in diesen 25 Jahren von Leo XIII. grundgelegt worden. Ein unheimlich innovativer Mann, wirklich ein Papst, der das Papsttum erneuert hat und ihm ein neues Gesicht gegeben hat“, betont Ernesti.
In den drei vorherigen Folgen unserer Radioakademie haben wir versucht, genau diese Akzente genauer herauszuarbeiten, ohne jedoch auch problematische Seiten völlig außer Acht zu lassen.
Pontifikatswechsel und Kontinuitäten
Viele besondere Charakteristiken und Entwicklungen eines Pontifikates ließen sich allerdings wohl nicht aus der zeitgenössischen Perspektive umfassend herausarbeiten, schränkt der Historiker Jörg Ernesti ein, der erst kürzlich mit seiner Geschichte der Päpste seit 1800 ein Werk vorgelegt hat, in dem er genau dies für die Pontifikate im fraglichen Zeitraum versucht hat.
„Da habe ich die einzelnen Kapitel nicht abgehakt, sondern versucht, auch Entwicklungen aufzuzeigen und Entwicklungslinien, Kontinuitäten, Neuerungen, die sich bei einem Papst ergeben. Und von daher bin ich eigentlich jetzt ein bisschen gewöhnt, auch zu schauen, wo hat es ähnliche Konstellationen früher schon einmal gegeben.“
Mit dieser Brille sehe er auch auf den Übergang von Papst Franziskus zu Leo XIV. und frage sich, ob es ähnliche Konstellationen schon vorher gegeben habe, so Ernesti weiter.
„Und da denke ich natürlich an das Jahr 1963, an Johannes XXIII., der fünf Jahre vorher zum Papst gewählt worden war, ein sehr charismatischer, prophetischer und vielleicht auch etwas sprunghafter Mann, der mit seinen Entscheidungen seine Zeitgenossen zuweilen vor eine Geduldsprobe gestellt und vielleicht auch etwas überfordert hat, etwa mit der Einberufung des Konzils. Das war ein ganz spontaner Entschluss dieses Papstes, in den er nur wenige Menschen vorher eingeweiht hat. Und dann, 1963, war vieles von diesen Anstößen noch nicht abgearbeitet...“
Interessant wird es dort, wo neu gewählte Päpste an die Projekte ihrer Vorgänger anknüpfen und diese gleichsam geordnet zu einem Ende bringen müssen. Historische Beispiele gibt es zuhauf, so beispielsweise das erwähnte II. Vatikanische Konzil, das Johannes XXIII. angestoßen und sein Nachfolger Paul VI. zum Abschluss geführt hat. Was das mit Leo XIII. und Leo XIV. zu tun hat, erfahren Sie in der vierten und letzten Folge unserer Radioakademie.
Bestellen Sie unsere CD
An diesem Sonntag, 26. Oktober 2025, senden wir die vierte und letzte Folge unserer Radioakademie von Christine Seuss im Abendprogramm - via Podcast bleibt sie 24h verfügbar. Falls Sie die ganze Radio-Akademie in Ruhe nachhören möchten: Wir schicken Ihnen gerne eine entsprechende CD zu, Ihre Spende kommt dem kirchlichen Dienst von Radio Vatikan zugute. Bestellen können Sie die CD per Mail an: cd@vaticannews.de - unser Freundeskreis versendet aus Deutschland.
(vatican news - cs)
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