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Papst Leo beim Angelus am Weihetag der Lateranbasilika Papst Leo beim Angelus am Weihetag der Lateranbasilika  (@Vatican Media)

Angelus: Unsere Fehler hindern Gott nicht daran, uns zu lieben

Am Tag der Weihe der Lateranbasilika lädt der Papst beim Mittagsgebet dazu ein, den Blick zu weiten: vom künstlerischen Ausbau zum spirituellen Gehalt, um das Geheimnis der Kirche besser zu verstehen. Ihre Heiligkeit, so der Papst mit einem Ratzinger-Zitat, beruhe nämlich nicht auf unseren Verdiensten, sondern auf der Liebe Gottes, der immer wieder die „schmutzigen Hände der Menschen” wählt.

Noch kurz zuvor hatte Papst Leo die Messe zum Weihetag der Bischofskirche von Rom und „Mutter aller Kirchen“ gefeiert, doch pünktlich um 12 Uhr zeigte er sich am Fenster des Apostolischen Palastes, um das Mittagsgebet zu sprechen. 35.000 Pilger erwarteten ihn auf dem Platz, als er an diesem besonderen Tag dazu einlud, das „Geheimnis der Einheit und Gemeinschaft mit der Kirche von Rom“ zu betrachten, „die dazu berufen ist, die Mutter zu sein, die aufmerksam Sorge trägt für den Glauben und den Weg der Christen in aller Welt.“ Das Weihefest der Lateranbasilika wird als Herrnfest in der gesamten katholischen Kirche gefeiert.

Hier der Beitrag zum Nachhören

Die architektonischen Wunder der Basilika San Giovanni in Laterano als Ausgangspunkt für seine Überlegungen nehmend, lud Leo ein, den Blick zu weiten und das Herz zu einem tieferen spirituellen Blick zu erziehen.

„Oft hindern uns die Schwächen und Fehler der Christen sowie viele Klischees und Vorurteile daran, den Reichtum des Geheimnisses der Kirche zu erkennen. Ihre Heiligkeit beruht nämlich nicht auf unseren Verdiensten, sondern auf ,der nicht mehr zurückgenommenen Hingabe des Herrn‘, die weiterhin ,immer wieder auch und in gerade paradoxer Liebe die schmutzigen Hände der Menschen wählt‘“, so Papst Leo mit einem Zitat aus der Einführung in das Christentum von Joseph Ratzinger/Benedikt XIV..

Christus, die Tür, die uns zum Vater führt

Die Lateranbasilika sei nicht nur „ein Bauwerk von außerordentlichem historischem, künstlerischem und religiösem Wert“, sondern auch „das Antriebszentrum des Glaubens“, welcher den Aposteln anvertraut und „über die Geschichte hinweg“ weitergegeben wurde, so der Papst in seiner Predigt. Insbesondere hatte er dabei das Mittelschiff im Blick, das „die zwölf großen Statuen der Apostel beherbergt, der ersten Jünger Christi und Zeugen des Evangeliums“.

Dies führe zu einer „geistlichen Sichtweise“, mit der man über das äußere Erscheinungsbild hinausgehen könne, „um im Geheimnis der Kirche weit mehr als nur einen Ort, einen physischen Raum, ein Gebäude aus Steinen zu erkennen“, führt Papst Leo seine Überlegung weiter. Schließlich sei letztlich der „gestorbene und auferstandene Christus das wahre Heiligtum Gottes“:

„Er ist der einzige Mittler des Heils, der einzige Erlöser, derjenige, der sich mit unserem Menschsein verbindet und uns mit seiner Liebe verwandelt, und so die Tür darstellt (vgl. Joh 10,9), die sich für uns öffnet und uns zum Vater führt.“

Lebendige Steine

Mit Christus vereint, werden die Christen zu „lebendigen Steinen“, die berufen sind, das Wort des Lebens zu bezeugen und zu verkünden.

„Wir sind die Kirche Christi, sein Leib, seine Glieder, die berufen sind, sein Evangelium der Barmherzigkeit, des Trostes und des Friedens in der Welt zu verbreiten, durch jenen geistlichen Gottesdienst, der vor allem in unserem Lebenszeugnis zum Ausdruck kommen muss.“

Es gelte, unseren Weg in der Freude zu gehen, „das heilige Volk zu sein, das Gott sich erwählt hat“, so Papst Leo abschließend.

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09. November 2025, 13:13