Suche

Papst Leo (Archivbild) Papst Leo (Archivbild)  (ANSA)

Kinderschutz und KI: Papst fordert digitale Pädagogik

Mit Blick auf Künstliche Intelligenz hat Papst Leo Regierungen und internationale Organisationen dazu aufgerufen, Maßnahmen zum Schutz der Würde Minderjähriger zu entwickeln und umzusetzen. Außerdem forderte er eine digitale Bildung und Pädagogik, um einen aufgeklärten Umgang mit KI zu ermöglichen.

Anne Preckel - Vatikanstadt

Der Papst empfing am Donnerstagmorgen Teilnehmer der Konferenz „Die Würde von Kindern und Jugendlichen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“, die am Vortag in Rom stattgefunden hatte.

Der Einsatz von KI werfe „wichtige ethische Fragen“ auf, „insbesondere hinsichtlich des Schutzes der Würde und des Wohlergehens von Minderjährigen“, hob er in seiner Ansprache hervor. Kinder seien „besonders anfällig für Manipulationen durch KI-Algorithmen, die ihre Entscheidungen und Präferenzen beeinflussen können“, erinnerte Leo XIV.

Hier im Audio

Regulierung und Kontrolle

Eltern und Erzieher müssten sich dieser Dynamik bewusst sein, und es brauche Instrumente, um die Interaktion junger Menschen mit Technologie zu überwachen und zu lenken, so der Papst. In der Pflicht sieht er hier einerseits Regierungen und internationale Organisationen. Sie seien dafür verantwortlich, Maßnahmen zum Schutz der Würde Minderjähriger im Zeitalter der KI zu entwickeln und umzusetzen.

„Dazu gehört die Aktualisierung bestehender Datenschutzgesetze, um den neuen Herausforderungen durch aufkommende Technologien gerecht zu werden, sowie die Förderung ethischer Standards für die Entwicklung und Nutzung von KI.“

Digitale Bildung notwendig

Neben politischen Maßnahmen brauche es einen mündigen Umgang mit KI und den neuen digitalen Möglichkeiten, schärfte er ein: es brauche „digitale Bildung“.

„Was wir brauchen, sind tägliche, kontinuierliche Bildungsbemühungen, die von Erwachsenen durchgeführt werden, die selbst geschult und durch Kooperationsnetzwerke unterstützt werden“, betonte der Papst. „Dieser Prozess beinhaltet das Verständnis der Risiken, die sowohl der Einsatz von KI als auch ein verfrühter, unbegrenzter und unbeaufsichtigter Zugang zur digitalen Welt für die Beziehungen und die Entwicklung junger Menschen mit sich bringen können.“

Minderjährige müssten für Risiken im Zusammenhang mit KI und dessen Auswirkungen auf ihr persönliches und soziales Leben sensibilisiert werden, hob er weiter hervor. Nur dann könnten sie die digitale Welt verantwortungsvoll nutzen.

„Nur durch einen pädagogischen, ethischen und verantwortungsvollen Ansatz können wir sicherstellen, dass künstliche Intelligenz als Verbündeter und nicht als Bedrohung für das Wachstum und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen dient“, erinnerte der Papst.

Hintergrund

Die internationale Konferenz „The Dignity of Children and Adolescents in the Age of Artificial Intelligence“ fand am 12. November in Rom statt und wurde von der Stiftung „Child for Study and Research into Childhood and Adolescence“ gemeinsam mit „Telefono Azzurro“ ausgerichtet. Zum Abschluss wurde eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Papst Leo, der sich regelmäßig akzentuiert zum Thema KI äußert, empfing die Teilnehmer am Donnerstag in Audienz.

Die Veranstaltung brachte führende Vertreter aus Wissenschaft, Institutionen, Forschung und Technologie zusammen, um die ethischen, rechtlichen, sozialen und anthropologischen Auswirkungen der künstlichen Intelligenz zu erörtern. Ziel war die Förderung eines interdisziplinären und interkulturellen Dialoges über KI und die Arbeit an einer gemeinsamen Vision eines digitalen Humanismus, basierend auf Respekt, Empathie und Verantwortung.

(vatican news – pr)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

13. November 2025, 13:43