Papst schenkt Bischöfen Kanadas 62 Artefakte aus Vatikanischen Museen
Die 62 Objekte stammten aus verschiedenen Gemeinschaften Kanadas und seien zwischen 1923 und 1925 von katholischen Missionaren nach Rom geschickt worden. Sie seien Bestandteil der Vatikanischen Missionsausstellung von 1925 gewesen, die Papst Pius XI. während des Heiligen Jahres förderte, „um den Glauben und den kulturellen Reichtum der Völker zu bezeugen“. Später seien die Ausstellungsstücke in die ethnologische Sammlung des Laterans „Museo Missionario Etnologico Lateranense“ gelangt, die später zum Ethnologischen Museum „Anima Mundi“ der vatikanischen Museen wurde.
Dialog, Respekt, Geschwisterlichkeit
Das Geschenk von Papst Leo XIV. sei ein „konkretes Zeichen des Dialogs, des Respekts und der Geschwisterlichkeit“ und stehe im Kontext des von Papst Franziskus eingeschlagenen „Weges“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Es handele sich „um einen Akt des kirchlichen Teilens, mit dem der Nachfolger Petri der Kirche in Kanada diese Artefakte anvertraut, die von der Geschichte der Begegnung zwischen dem Glauben und den Kulturen der indigenen Völker zeugen.“
Papst Leos Vorgänger hatte 2022 eine „Pilgerreise der Buße“ nach Kanada unternommen, wie er selbst formulierte, und den Dialog mit indigenen Gemeinschaften gesucht, die er auch in Rom empfing. 2023 wies der Vatikan offiziell die sogenannte „Doctrine of Discovery“ als dem katholischen Glauben nicht zugehörig zurück. Diese Doktrin hatte die koloniale Enteignung indigener Völker lange Zeit völkerrechtlich legitimiert.
Übergabe an Spitze des Kanadischen Bischofskonferenz
Das Geschenk von Papst Leo XIV. stehe im Zusammenhang mit dem Heiligen Jahr der Hoffnung und dem hundertjährigen Jubiläum der Vatikanischen Missionsausstellung. Die Objekte seien mit Informationen der Vatikanischen Museen zur Herkunft und den Umständen der Überführung der Artefakte nach Rom übergeben worden, hieß es weiter. Die Kanadische Bischofskonferenz verpflichte sich in Zusammenarbeit mit dem Vatikan dazu, dass die Artefakte „angemessen aufbewahrt, aufgewertet und konserviert werden“.
Wie aus der gemeinsamen Mitteilung hervorgeht, wurden die 62 Artefakte an diesem Samstag (15. November 2025) während einer Audienz für den Vorsitzenden und den Generalsekretär der Kanadischen Bischofskonferenz, Bischof Pierre Goudreault und Jean Vézina, sowie den Erzbischof von Vancouver, Richard Smith, übergeben.
(vatican news – pr)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.
