Papst fordert Freilassung der Entführten in Nigeria und Kamerun
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Am Freitag waren in der nigerianischen Diözese Kontagora bei einem Überfall auf die katholische St. Mary’s School mehr als 300 Jugendliche und 12 Lehrer entführt worden. Zuvor waren in einer weiteren Schule, ebenfalls in Kontagora, 25 Schülerinnen und ein Pfarrer der Diözese verschleppt worden. Nigerias Präsident Bola Tinubu sagte darufhin alle internationalen Verpflichtungen ab. Seit Jahren halten bewaffnete Banden Nigeria in Schach, insbesondere in den ländlichen Gebieten im Nordwesten, wo die Präsenz der Sicherheitskräfte oft schwach und ungleichmäßig verteilt ist. Schulen sind für Terroristen in Afrika oft ein strategisches Ziel.
Papst Leo XIV. äußerte sich nach seiner Messe zum Heiligen Jahr für die Chöre auf dem Petersplatz, bevor er sein Mittagsgebet diesen Sonntag hielt, angesichts der Lage in Afrika besorgt:
„Mit sehr großer Trauer habe ich die Nachrichten über die Entführung von Priestern, Gläubigen und Studenten in Nigeria und Kamerun erfahren. Ich empfinde großen Schmerz, insbesondere für die vielen entführten Jungen und Mädchen und ihre beängstigten Familien". Das katholische Kirchenoberhaupt bat alle: „Beten wir für diese unsere Brüder und Schwestern und dafür, dass Kirchen und Schulen immer und überall Orte der Sicherheit und Hoffnung bleiben."
Beim Mittagesgebet mit Papst Leo XIV. waren diesen Sonntag laut Vatikan rund 60.000 Menschen. Leo dankte nochmal allen teilnehmenden Sängerinnen und Sängern der Chöre aus aller Welt, die zum Heiligen Jahr für die Chöre gekommen waren. Er grüßte zudem weitere Pilger, etwa aus der Ukraine, mit den Worten: „Nehmt die Umarmung und das Gebet dieses Platzes mit nach Hause!"
Jugend soll sich für Frieden einsetzen
Papst Leo erinnerte zudem daran, dass an Christkönig in den Diözesen weltweit der Weltjugendtag gefeiert wird. „Im Geiste segne und umarme ich alle, die an den verschiedenen Feiern und Initiativen teilnehmen. Am Christkönigssonntag bete ich dafür, dass alle Jugendlichen erfahren dürfen, wie schön und freudebringend es ist, dem Herrn nachzufolgen und sich für sein Reich der Liebe, der Gerechtigkeit und des Friedens einzusetzen!"
Vor der Türkei-Reise: Apostolisches Schreiben zum 1700. Jahrestag des Konzils von Nizäa
Diesen Donnerstag bricht Papst Leo zu seiner ersten Auslandsreise auf. Sie führt ihn vom 27. November bis zum 2. Dezember in die Türkei und den Libanon. Auch darauf ging Leo bei seinem Mittagsgebet diesen Sonntag kurz ein - und machte eine Ankündigung:
„In der Türkei wird der 1700. Jahrestag des Konzils von Nizäa gefeiert werden. Deshalb wird heute das Apostolische Schreiben ,In unitate fidei` veröffentlicht, das dieses historischen Ereignisses gedenkt. Nun wenden wir uns an die Jungfrau Maria und vertrauen ihrer mütterlichen Fürsprache alle diese Anliegen und unser Gebet für den Frieden an", beschloss der Papst dann seine Appelle vor dem Mittagsgebet.
(vatican news - sst)
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