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Papst zum Heiligen Jahr der Chöre: Berufung zu Lob und Liebe

Diesen Sonntag hat Papst Leo XIV. zur Heilig-Jahr-Feier der Chöre und Chorsänger auf dem Petersplatz eine große Messe gefeiert. In seiner Predigt dankte das katholische Kirchenoberhaupt den Chören für ihren bedeutenden Beitrag zur Liturgie. Papst Leo betonte: „Das Singen erinnert uns daran, dass wir eine Kirche auf dem Weg sind, wahrhaft synodal, und in der Lage, mit allen die Berufung zum Lob und zur Freude zu teilen, auf einem Pilgerweg der Liebe und der Hoffnung."

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Der Petersplatz am Christkönigssonntag war mit rund 40.000 Leuten prall gefüllt, die teils auch bis in die davor liegende Via della Conciliazione standen. Zur Papstmesse zum Heiligen Jahr für Chöre waren zahlreiche Sängerinnen und Sänger aus aller Welt gekommen, vor allem jene, die besonders im liturgischen Dienst stehen. Aus 117 Ländern waren teilnehmende Chöre für ihr Heiliges Jahr angemeldet.

Zum Hören: Papstmesse mit Leo XIV. zum Heiligen Jahr der Chöre am 23.11.2025 auf dem Petersplatz (Audio-Beitrag von Radio Vatikan)

Die Sonderveranstaltung am 22. und 23. November richtet sich besonders an Diözesan-, Pfarr- und Amateurchöre. Allen dankte Papst Leo XIV. in seiner Predigt für ihren bedeutenden Dienst mit den Worten:

„Für das Volk Gottes ist der Gesang Ausdruck der Bitte und des Lobes, er ist das ,neue Lied`, das der auferstandene Christus an den Vater richtet und an dem er alle Getauften teilhaben lässt, als einen einzigen vom neuen Leben des Geistes beseelten Leib. In Christus werden wir zu Sängern der Gnade, zu Söhnen und Töchtern der Kirche, die im Auferstandenen den Grund für ihren Lobpreis finden. Die liturgische Musik wird so zu einem sehr wertvollen Instrument, mit dem wir Gott preisen und die Freude des neuen Lebens in Christus ausdrücken."

  (@Vatican Media)

„In Christus werden wir zu Sängern der Gnade, zu Söhnen und Töchtern der Kirche, die im Auferstandenen den Grund für ihren Lobpreis finden. Die liturgische Musik wird so zu einem sehr wertvollen Instrument, mit dem wir Gott preisen und die Freude des neuen Lebens in Christus ausdrücken“

Der Papst würdigte die Sängerinnen und Sänger, die ihre Stimmen und Talente zu Gottes Ehre „und zur geistlichen Erbauung" aller einbrächten. Er betonte, es sei wichtig, auch das Volk Gottes immer teilhaben zu lassen und nicht der Versuchung zu erliegen, „eine musikalische Vorstellung zu geben, die eine aktive Teilnahme der ganzen liturgischen Versammlung am Gesang ausschließt." Es gelte vielmehr, „ein aussagekräftiges Zeichen des Gebets der Kirche" zu sein - „die durch die Schönheit der Musik ihre Liebe zu Gott zum Ausdruck bringt. Achtet darauf, dass euer geistliches Leben immer dem Dienst, den ihr leistet, angemessen ist, damit dieser die Gnade der Liturgie glaubwürdig zum Ausdruck bringen kann", gab der Papst den Chören mit.

„Versucht also, eure Chöre immer mehr zu einem Wunderwerk der Harmonie und Schönheit zu machen, und seid immer mehr ein leuchtendes Bild der Kirche, die ihren Herrn lobt. Befasst euch eingehend mit dem Lehramt, das in den Konzilsdokumenten die Normen für die bestmögliche Ausübung eures Dienstes darlegt."

  (ANSA)

Chor als Sinnbild der Kirche

Teil eines Chores zu sein, bedeute gemeinsam voranzuschreiten, anderen zu helfen, mit ihnen das Lob Gottes zu singen, sie in ihren Leiden zu trösten, und Begeisterung zu vermitteln, wenn die Strapazen zu groß erscheinen sollten, führte das katholische Kirchenoberhaupt weiter aus. Ein Chor sei wie eine Familie und könne zudem auch Sinnbild der Kirche sein - stets seien jeweils Einklang und Gemeinschaft wichtig: 

„Wir können sagen, dass der Chor so etwas wie ein Symbol für die Kirche ist, die auf ihr Ziel hin ausgerichtet, Gott lobend in der Geschichte unterwegs ist. Auch wenn dieser Weg manchmal mit Schwierigkeiten und Prüfungen gepflastert ist und sich freudige Momente mit eher mühsamen abwechseln, macht das Singen den Weg leichter und bringt Erleichterung und Trost“

„Wie in allen Familien kann es zu Spannungen oder kleinen Missverständnissen kommen, was normal ist, wenn man zusammenarbeitet und sich müht, ein Ergebnis zu erzielen. Wir können sagen, dass der Chor so etwas wie ein Symbol für die Kirche ist, die auf ihr Ziel hin ausgerichtet, Gott lobend in der Geschichte unterwegs ist. Auch wenn dieser Weg manchmal mit Schwierigkeiten und Prüfungen gepflastert ist und sich freudige Momente mit eher mühsamen abwechseln, macht das Singen den Weg leichter und bringt Erleichterung und Trost."

Mit Blick auf die Liturgie erklärte Leo XIV.: „Es handelt sich dabei um einen wahren Dienst, der Vorbereitung, Treue, gegenseitiges Verständnis und vor allem ein tiefes geistliches Leben erfordert, sodass ihr, wenn ihr singend betet, allen helft zu beten. Es ist ein Dienst, der Disziplin und Dienstbereitschaft erfordert, vor allem wenn es gilt, eine feierliche Liturgie oder ein für eure Gemeinden wichtiges Ereignis vorzubereiten." 

Heiliges Jahr der Chöre

Das Heilig-Jahr-Treffen der Chöre zählt zu den letzten Höhepunkten des Heiligen Jahres, das am 6. Januar mit der Schließung der Heiligen Pforte durch Papst Leo XIV. endet. Mehr als 100 Chöre gestalteten dieses Wochenende Messen in rund 90 Kirchen Roms.  Es nahmen auch Chöre aus Deutschland und Österreich am Jubiläum teil, z.B. die Regensburger Domspatzen, der Hamburger Knabenchor, der Limburger und Trierer Domchor, der Chor der Liebfrauenkirche Ravensburg und Sängerinnen und Sänger aus Wien. Neben der Papstmesse gab es diesen Sonntag Konzerte unter dem Motto „Harmonien der Hoffnung" in mehreren römischen Innenstadtbasiliken. Weltweit gibt es Zehntausende katholische Kirchenchöre, alleine in Österreich sind fast 2.500 mit geschätzt rund 40.000 Sängerinnen und Sängern aktiv. Rund um den Gedenktag der heiligen Cäcilia als Schutzpatronin der Kirchenmusik am 22. November standen Chöre, Orgeln und Instrumentalgruppen dieser Tage vielerorts im Zentrum von „Cäcilienmessen".

(vatican news/kap - sst) 

 

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23. November 2025, 11:55