Papst Leo XIV. wünscht qualifizierte liturgische Ausbildung
In seiner Ansprache erinnerte Papst Leo XIV. an ein zentrales Anliegen seines Vorgängers Franziskus, nach dem die theologische Bedeutung der Liturgie nicht nur einigen wenigen Akademikern, sondern allen Gläubigen zugänglich sein sollte. Gleichzeitig sei es nötig, biblische Kompetenz bei denen zu fördern, die Lektorendienste und im Rahmen der Liturgie Dienste übernähmen; dazu gehörten biblische Grundkenntnisse, eine klare Aussprache, die Fähigkeit, den Antwortpsalm zu singen, ebenso wie eine angemessene Gestaltung der Fürbitten, so der Papst weiter.
„Tatsächlich besteht in den Diözesen und Pfarreien Bedarf an einer solchen Ausbildung, und es ist wichtig, dort, wo es sie noch nicht gibt, biblische und liturgische Kurse anzubieten. Das Päpstliche Liturgische Institut könnte diese Kurse qualifizieren, um den Teilkirchen und Pfarrgemeinden zu helfen, sich vom Wort Gottes bilden zu lassen“, so Leo. Das Institut ist an der Benediktiner-Hochschule Sant'Anselmo in Rom angesiedelt.
Konkret dachte der Papst in diesem Zusammenhang an die Erklärung für die Texte des Leseverzeichnisses für Werktage und Festtage ebenso wie an eine christliche und liturgische Einführung, die den Gläubigen helfen solle, „durch Riten, Gebete und sinnlich wahrnehmbare Zeichen das Geheimnis des Glaubens zu verstehen, das gefeiert wird“ (vgl. Konst. Sacrosanctum Concilium, 48).
Eine doppelte Mission
Die liturgische Bildung sei ein zentrales Anliegen des Konzils und des nachkonziliaren Weges, so Leo zu den Teilnehmern des Kurses des Päpstlichen Liturgischen Instituts, der zahlreiche diözesane Verantwortliche für die Liturgiepastoral angezogen hat.
Wie von Papst Benedikt XVI. gewünscht, setze das Institut „seinen Dienst an der Kirche mit Elan fort, in voller Treue zur liturgischen Tradition und zur vom Zweiten Vatikanischen Konzil gewünschten Reform, gemäß den Leitlinien der Sacrosanctum Concilium und den Verlautbarungen des Lehramtes“, würdigte Leo mit Blick auf eine Ansprache Benedikts zum 50. Jahrestag der Gründung des Instituts. Andererseits setzten Initiativen wie der aktuelle Kurs die in der Apostolischen Konstitution Veritatis gaudium genannten Ausbildungsaufgaben um, wie beispielsweise die Ausbildung von Amtsträgern und Gläubigen, um sie auf ihren Dienst in der Seelsorge und Liturgie vorzubereiten, unterstrich Papst Leo. Er forderte, „gute Initiativen" neu zu beleben und zugleich „neue Methoden" zu entwickeln. Viele Fortschritte seien schon erzielt worden, doch es gebe weiterhin viel zu tun, räumte er ein.
Dabei gab er auch ganz konkrete Handlungsweisungen: Das bei den Diözesen angesiedelte Amt für Liturgiepastoral solle die kontinuierliche liturgische Ausbildung von Klerus und Gläubigen gewährleisten, liturgische Dienste und Gruppen fördern sowie eine würdige, sensible und gemeinschaftsfördernde Feier der Liturgie sicherstellen, zählte er auf.
„In vielen Pfarreien gibt es auch liturgische Gruppen, die mit der Diözesankommission zusammenarbeiten müssen. Die Erfahrung einer Gruppe, auch wenn sie klein, aber gut motiviert ist, die sich um die Vorbereitung der Liturgie kümmert, ist Ausdruck einer Gemeinschaft, die ihre Feiern pflegt, vorbereitet und in Übereinstimmung mit dem Pfarrer in Fülle lebt.“ Damit werde verhindert, dass allzu viele Aufgaben auf den Schultern des Pfarrers lägen, während „nur wenige für den Gesang, die Verkündigung des Wortes und die Ausschmückung der Kirche verantwortlich“ seien.
Kompetente Menschen anziehen
Allerdings seien im Lauf der Zeit einige dieser Gruppen „leider so stark geschrumpft, dass sie fast verschwunden sind, als hätten sie ihre Identität verloren“, so der Papst, der mit dieser Feststellung auch eine Aufforderung verband: „Es ist notwendig, sich dafür einzusetzen, dass dieser Bereich des kirchlichen Lebens wieder attraktiv wird und kompetente oder zumindest an dieser Art von Dienst interessierte Menschen anzieht“.
Weitere Aspekte, die Papst Leo ansprach, betrafen die „Förderung des Stundengebets“, die „Pflege der Volksfrömmigkeit“ und Aufmerksamkeit für die ästhetische und liturgische Qualität von bestehenden und neu zu bauenden Kirchenräumen.
Den Teilnehmern wünschte er vor dem abschließenden Segen, nicht nur ihre Kenntnisse zu vertiefen, sondern auch, mit erneuerter Energie in ihre Heimatgemeinden zurückzukehren, um dort „mit neuem Elan“ ihre „pastorale Tätigkeit im Dienst der Liturgie“ fortsetzen zu können.
(vatican news - cs)
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