Papst Leo XIV.: Christliche Hoffnung bedeutet „Stellung beziehen“
Mario Galgano - Vatikanstadt
Zu Beginn erinnerte der Papst die Pilger an den Ursprung ihrer Reise: „Für viele von Euch ist es die Erfüllung einer großen Sehnsucht, heute in Rom zu sein.“ Er betonte, dass der Herr die Gläubigen selbst an die Hand genommen habe, doch „wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden“. Dies sei ein Zeichen des Vertrauens.
Das Feuer der Liebe und der Sehnsucht
Der Friede, den Jesus bringe, sei kein Zustand der Ruhe, sondern ein „Feuer“, das fordert: „Der Friede, den Jesus bringt, ist wie ein Feuer und verlangt uns viel ab.“
Der Papst forderte die Gläubigen auf, aktiv zu werden: „Angesichts von Ungerechtigkeiten, Ungleichbehandlung, wo die Menschenwürde mit Füßen getreten wird, wo den Schwachen das Wort entzogen wird: Stellung beziehen.“ Wahre christliche Hoffnung bedeute, zu erkennen, dass die Dinge nicht so weitergehen dürfen wie bisher.
Als leuchtendes Beispiel nannte Papst Leo XIV. die amerikanische Sozialaktivistin Dorothy Day (1897–1980): „Dorothy Day hat Stellung bezogen.“ Sie sah, dass das Wachstumsmodell ihres Landes nicht allen die gleichen Chancen bot, und engagierte sich für Arbeiter und Migranten.
Der Papst hob die Methode von Dorothy Day hervor: „Sie schrieb und sie diente: Es ist wichtig, Verstand, Herz und Hände zu vereinen.“ Sie habe als Journalistin gedacht, zum Nachdenken angeregt und dann Mahlzeiten serviert und Kleidung verteilt. „Auf diese Weise bedeutet Hoffen, Stellung zu beziehen.“
Lob für die Chöre zum Gedenktag der Heiligen Cäcilia
Die Audienz stand im Zeichen des Jubiläums der Chöre und Choräle, an dem an diesem Wochenende rund 35.000 Pilger aus 117 Ländern teilnehmen.
Der Papst dankte den Sängern für ihren Dienst in den Gemeinden und betonte die wichtige Rolle von Musik und Gesang: „Die Musik und der Gesang im liturgischen Bereich sind eine Form des Gebets, ein Empfinden für das Schöne, das zu Gott erhebt und die Herzen im Lob vereint.“
Er grüßte die Chöre insbesondere an ihrem Gedenktag: „Die Heilige Cäcilia, Patronin der Musik und des Gesangs, deren Gedenktag wir heute feiern, möge Ihr Engagement und Ihre Mission unterstützen.“
Am Ende der Audienz wurde Papst Leo XIV. von einer der auf dem Platz stehenden Kapellen mit einem Minikonzert überrascht, das er mit Applaus bedachte. Ab dem späten Nachmittag sollten über 100 für das Jubiläum registrierte Chöre die Abendmessen in mehr als 90 Kirchen Roms gestalten.
(vatican news)
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