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Am runden Tisch in Istanbul: Oberhäupter von mehr als 20 christlichen Kirchen, es fehlte die russisch-orthodoxe Kirche Am runden Tisch in Istanbul: Oberhäupter von mehr als 20 christlichen Kirchen, es fehlte die russisch-orthodoxe Kirche  (ANSA)

Papst regt weitere große ökumenische Begegnungen an

Leo XIV. hat in Istanbul für weitere große ökumenische Begegnungen geworben, auch mit Kirchen, die zum 1700. Jahrestag von Nizäa „nicht anwesend sein konnten“. Er äußerte sich zum Abschluss des Treffens am Samstagvormittag in der syrisch-orthodoxen Kirche Mor Ephrem, wie der vatikanische Pressesaal mitteilte.

Leo habe „auf den Vorrang der Evangelisierung“ hingewiesen und daran erinnert, „dass die Spaltung unter den Christen ein Hindernis für ihr Zeugnis darstellt“. Bei den Gedenkfeiern zum Konzil von Nizäa waren mehr als 20 verschiedene christliche Kirchen vertreten - die große Abwesende war die russisch-orthodoxe Kirche.

Papst Leo lenkte bei der Begegnung in der syrisch-orthodoxen Kirche den Blick auf das Jahr 2033 und damit auf das „Jubiläum der Erlösung“, das der Auferstehung Christi vor 2000 Jahren gilt. Das katholische Kirchenoberhaupt lud alle christlichen Kirchen dazu ein, „gemeinsam den spirituellen Weg zu gehen, der zum Jubiläum der Erlösung“ führe, und geistlich in den Abendmahlssaal in Jerusalem zurückzukehren. Dort habe Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen, und dort habe sich Pfingsten ereignet, erinnerte Leo laut den Angaben aus dem vatikanischen Pressesaal. Der Papst habe seinen Wunsch zum Ausdruck gebracht, dass die gemeinsame spirituelle Reise der christlichen Kirchen „zur vollen Einheit führt“, und auf sein bischöfliches Motto verwiesen: „In Illo Uno Unum”, „In dem Einen sind wir eins".

An der Begegnung in der syrisch-orthodoxen Kirche nahmen neben Papst Leo XIV. und Patriarch Bartholomaois I. Vertreter der orientalisch-orthodoxen Kirchen und anderer christlicher Weltgemeinschaften und ökumenischer Organisationen teil. Unter ihnen waren der Generalsekretär der Anglikanischen Weltgemeinschaft Anthony Poggo, Dirk Jan Schoon von der Alt-Katholischen Bischofskonferenz von Utrecht, der Generalsekretär des Weltkirchenrates Jerry Pillay, Dirk Lange vom Lutherischen Weltbund, Botrus Mansour von der Weltweiten Evangelischen Allianz sowie - als einzige Frau - Valerie Duval Pujolund vom Baptistischen Weltbund. Sie alle waren bereits am Vortag beim großen ökumenischen Treffen unter freiem Himmel in Nizäa, dem heutigen Iznik dabei gewesen.

Die Oberhäupter der Kirchen und christlichen Gemeinschaften saßen an einem großen runden Tisch. Das Treffen fand hinter verschlossenen Türen statt, mit kurzen Beiträgen jedes einzelnen Oberhauptes, gefolgt von einer Ansprache von Papst Leo.

Die syrisch-orthodoxe Kirche von Mor Ephrem wurde 2023 eingeweiht. Ihre Errichtung hatte zehn Jahre in Anspruch genommen, auch aufgrund der Corona-Pandemie und eines Erdbebens. Sie ist die jüngste Kirche der Türkei und die erste, die seit der Gründung der türkischen Republik im Jahr 1923 gebaut wurde.

(vatican news – gs)

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29. November 2025, 15:37