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Im Kloster Saint Maroun in Annaya würdigte Leo XIV. den heiligen Charbel Makluf Im Kloster Saint Maroun in Annaya würdigte Leo XIV. den heiligen Charbel Makluf

Libanon: Papst Leo im Charbel-Kloster

Papst Leo XIV. hat an seinem zweiten Besuchstag im Libanon einem der bekanntesten Heiligen des Landes seine Aufwartung gemacht: dem hl. Charbel Maklouf. Das katholische Kirchenoberhaupt würdigte den Nationalheiligen bei seinem Besuch am Montagvormittag und nutzte die Gelegenheit, für den Libanon und die ganze Welt Frieden zu erbitten.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Dazu ließ sich der Papst, der am Sonntagmittag in Beirut eingetroffen war, nach Annaya zum Maroun-Kloster bringen. Trotz Regens säumten den Straßenrand auf dem Weg und vor Ort am Ziel zahlreiche Menschen, um Leo XIV. zu begrüßen, der zunächst eine Runde im Papamobil drehte. Das Grab des heiligen Charbel ist übrigens auch sonst ein gut besuchter und bedeutender Pilgerort - neben Gläubigen kommen auch zahlreiche Besucher, unter ihnen sind auch viele Muslime.

Zum Hören: Papst Leo XIV. im Libanon - Besuch im Charbel-Kloster, Gebet für Frieden (Audio-Beitrag von Radio Vatikan)
  (ANSA)

Das Kloster liegt malerisch in der Nähe von Byblos auf 1.200 m Höhe. Hier lebte Charbel im 19. Jahrhundert fünfzehn Jahre lang als Mönch, bevor er sich in eine Einsiedelei zurückzog. Seit seinem Tod im Jahr 1898 kam es an seinem Grab wiederholt zu übernatürlichen Phänomenen und Wunderheilungen. Paul VI. sprach ihn 1977 heilig.

Stilles Gebet am Grab
Stilles Gebet am Grab   (@Vatican Media)

Papst Leo betete in Stille am Grab des Heiligen und entzündete eine Votivkerze. 

Video: Papst Leo XIV. im St.-Charbel-Kloster (Libanon)

Tag der Gnade

Von einem „Tag der Gnade“ sprach der Generalobere des Libanesischen Maronitischen Ordens, Hady Mahfouz, in seiner Begrüßungsrede. Vor genau hundert Jahren, im Jahr 1925, habe einer seiner Vorgänger den damaligen Papst Pius XI. über den Seligsprechungsprozess für Charbel Maklouf informiert – und heute, hundert Jahre später, beehre nun erstmals ein Papst das Kloster mit einem Besuch, um den hl. Charbel zu würdigen. „Ihr Besuch wird die Geschichte dieses Klosters und unseres Ordens für immer prägen.“

„Ihr Besuch wird die Geschichte dieses Klosters und unseres Ordens für immer prägen“

Papst würdigt heiligen Charbel

Papst Leo XIV. charakterisierte Charbel Maklouf als einen Mann, „der nichts geschrieben hat, der zurückgezogen und schweigsam lebte, dessen Ruhm sich aber in der ganzen Welt verbreitet hat“. Er lehre auch die Menschen unserer Zeit, zu beten, die Stille und Armut zu suchen und nicht „um des Scheins willen zu leben“. „All dies sind Verhaltensweisen, die gegen den Trend gehen, aber gerade deshalb üben sie eine Anziehungskraft auf uns aus, wie frisches, reines Wasser auf jemanden, der durch die Wüste wandert… Seine ebenso radikale wie demütige Kohärenz ist eine Botschaft für alle Christen.“

„Seine ebenso radikale wie demütige Kohärenz ist eine Botschaft für alle Christen“

Eine Bitte um Frieden

Vor allem aber sei der hl. Charbel auch ein großer Fürbitter gewesen – und auch heute bäten ihn viele Menschen, bei Gott für sie einzutreten. „Nach seinem Tod hat sich all dies vervielfacht und ist wie ein Strom der Barmherzigkeit geworden.“ Der Papst erinnerte daran, dass sich an jedem 22. eines Monats Tausende von Pilgern aus verschiedenen Ländern in Annaya zu einem Tag des Gebets treffen. Und er trug dem hl. Charbel auch ein paar eigene Anliegen vor, die er seiner Fürsprache anvertraute.

  (@Vatican Media)

„Für die Welt bitten wir um Frieden. Wir erbitten ihn besonders für den Libanon und für die ganze Levante. Aber wir wissen sehr wohl – und die Heiligen erinnern uns daran –, dass es keinen Frieden ohne eine Bekehrung der Herzen gibt“

„Für die Kirche bitten wir um Gemeinschaft und Einheit: angefangen bei den Familien … über die Gemeinschaften der Pfarreien und Diözesen bis hin zur Weltkirche. Gemeinschaft und Einheit. Für die Welt bitten wir um Frieden. Wir erbitten ihn besonders für den Libanon und für die ganze Levante. Aber wir wissen sehr wohl – und die Heiligen erinnern uns daran –, dass es keinen Frieden ohne eine Bekehrung der Herzen gibt. Deshalb helfe uns der heilige Charbel, uns Gott zuzuwenden und um das Geschenk der Bekehrung für uns alle zu bitten.“

 An der Visite des Papstes in dem Kloster nahm auch Staatspräsident Joseph Aoun teil
An der Visite des Papstes in dem Kloster nahm auch Staatspräsident Joseph Aoun teil

Der Papst ließ sich auch durch das kleine Museum des Klosters führen, das vom zurückgezogenen Leben von Charbel Maklouf erzählt. An der Visite des Papstes in dem Kloster nahm auch Staatspräsident Joseph Aoun teil, ein maronitischer Christ; er hatte Leo am Samstag kurz nach der Ankunft des Papstes offiziel im Libanon willkommen geheißen.

(vatican news)
 

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01. Dezember 2025, 10:01