Papst Leo feiert seine erste Lateinamerika-Messe im Petersdom
Leo hob auf die Einheit stiftende geistliche Kraft der Patronin Lateinamerikas ab. „Mutter, lehre die Völker, die deine Kinder sein wollen, die Welt nicht in unversöhnliche Lager zu spalten, nicht zuzulassen, dass Hass ihre Geschichte prägt und Lügen ihr Gedächtnis schreiben“, sagte der Papst in seiner Predigt auf Spanisch. „Zeige ihnen, dass Autorität als Dienst und nicht als Herrschaft ausgeübt werden muss. Weise ihre Regierenden in ihre Pflicht, die Würde jedes Menschen in allen Phasen seines Lebens zu schützen. Mache diese Völker, deine Kinder, zu Orten, an denen sich jeder Mensch willkommen fühlen kann.“
Darüber hinaus rief Papst Leo die Patronin Lateinamerikas an, jene zu „suchen“, die Spaltung befördern. „Mutter, ich bitte dich, neige die Herzen derer, die Zwietracht säen, und stelle sie wieder her in der Liebe, die die Gemeinschaft ermöglicht, denn innerhalb der Kirche, Mutter, können deine Kinder nicht geteilt sein.“
Bei der Lateinamerika-Messe 2024 war der damalige Kardinal Prevost, heute Papst Leo, Hauptzelebrant für den bereits geschwächten Papst Franziskus gewesen. Als Präfekt des Bischofsdikasteriums war Prevost zugleich auch Präsident der Päpstlichen Lateinamerika-Kommission.
Zu der Messe im Petersdom waren viele katholische Gläubige aus Lateinamerika gekommen, die in Rom und Umgebung leben. Präsent war auch eine große Schar Legionäre Christi, einer in Mexiko entstandenen Vereinigung von Priestern. Lateinamerikanische Kirchenlieder prägten die Liturgie, die seit Papst Franziskus fest zum Bestand päpstlicher Messfeiern im Jahr gehörte. Der Argentinier hatte sie 2014 zum ersten Mal und danach jedes Jahr wieder gefeiert. Davor hatte schon Papst Benedikt 2011 einen großen Gottesdienst am Fest der Muttergottes von Guadalupe zelebriert. Anlass war damals der 200. Jahrestag der Unabhängigkeit der Staaten Lateinamerikas und der Karibik.
Die Muttergottes von Guadalupe erschien im Dezember 1531 dem Indigenen Juan Diego in Mexiko und hinterließ auf seinem Umhang das bekannte Gnadenbild, das viele Indigene dazu brachte, sich Christus zuzuwenden. Juan Diego gilt als Symbolfigur für die Verwurzelung der katholischen Kirche in Amerika, er wurde 2002 als erster Indio der Kirche von Johannes Paul II. heiliggesprochen.
Das Heiligtum der Jungfrau von Guadalupe liegt in Mexiko-Stadt und ist der meistbesuchte Pilgerort der katholischen Kirche. Das Bild der dunkelhäutigen Maria, genannt „Morenita“, ist auch in der Alltagskultur des Kontinents allgegenwärtig. Papst Leo konnte als Missionar und später Bischof in Peru die Zuneigung vieler Gläubiger zur Jungfrau von Guadalupe aus der Nähe wahrnehmen. Er verbrachte ungefähr 22 Jahre seines Lebens in Peru und hat seit 2015 auch die peruanische Staatsbürgerschaft.
(vatican news – gs)
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