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Papst Leo XIV. Papst Leo XIV.  (ANSA)

Papst beschließt Jubiläumsaudienzen mit Appell für die Armen

Vor einem vollbesetzten Petersplatz hat Papst Leo XIV. an diesem Samstagvormittag die letzte der von seinem Vorgänger eingeführten Jubiläumsaudienzen gehalten. In einer leidenschaftlichen Ansprache definierte er die Hoffnung als „schöpferische Kraft Gottes“ und kritisierte die ungerechte Verteilung des weltweiten Reichtums.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Es war ein bewegender Moment auf dem Petersplatz, als das katholische Kirchenoberhaupt an diesem Samstag die Serie der samstäglichen Jubiläumsaudienzen abschloss. Trotz des nahenden Endes des Heiligen Jahres mahnte der Papst, dass die Christen weiterhin „Pilger der Hoffnung“ bleiben müssten. Hoffnung sei kein passives Warten, sondern eine göttliche Kraft, die aktiv neues Leben hervorbringe.

Gott als „Schoß der Barmherzigkeit“

Mit Blick auf das bevorstehende Weihnachtsfest betonte Papst Leo XIV., dass die Ankunft Gottes in der Welt keine Drohung darstelle. „Ohne Jesus könnte die Aussage ‚Der Herr ist nahe‘ fast wie eine Drohung klingen“, so der Papst. Im Jesuskind jedoch offenbare sich Gott als ein „Schoß der Barmherzigkeit“. In ihm gebe es keine Verurteilung, sondern die schöpferische Kraft der Vergebung, die immer wieder neues Leben ermögliche.

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan   (@Vatican Media)

Kritik an der Ausbeutung der Erde

Besonders deutlich wurde Papst Leo XIV., als er auf die aktuelle Lage der Welt und der Schöpfung zu sprechen kam. Unter Berufung auf den Apostel Paulus beschrieb er den Zustand der Erde als „Seufzen in Geburtswehen“.

„Viele Mächtige hören diesen Schrei nicht: Der Reichtum der Erde liegt in den Händen einiger weniger, sehr weniger, und konzentriert sich ungerechtfertigterweise immer mehr in den Händen derer, die oft nicht auf das Stöhnen der Erde und der Armen hören wollen.“

„Hoffen heißt sehen, dass diese Welt zur Welt Gottes wird.“

Das katholische Kirchenoberhaupt erinnerte daran, dass Gott die Güter der Schöpfung für alle bestimmt habe. Die Aufgabe des Menschen sei es, „zu zeugen, nicht zu rauben“. Er unterschied scharf zwischen der bloßen Überheblichkeit der Macht, die zerstöre, und der wahren Kraft Gottes, die Leben entstehen lasse.

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan   (@Vatican Media)

Maria als Vorbild der Hoffnung

Zum Abschluss der Katechese verwies der Papst auf Maria von Nazareth als das vollkommene Vorbild der Hoffnung. Da sie dem Wort Gottes „ein Gesicht, einen Körper und eine Stimme“ gegeben habe, seien auch die Gläubigen heute aufgerufen, das Wort Gottes in der Welt „zu gebären“.

„Hoffen heißt sehen, dass diese Welt zur Welt Gottes wird“, erklärte Papst Leo XIV. zum Ende der Audienz. Er rief dazu auf, den Schrei der Armen in eine „Geburt“ zu verwandeln und Jesus durch das eigene Handeln in der heutigen Zeit eine neue Stimme zu geben.

(vatican news)

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan   (@Vatican Media)

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20. Dezember 2025, 10:35

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