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Hl. Adalbert, Bischof von Prag und Märtyrer

Vojtěch Adalbert: Vom Militär zur Kirche

Geboren um 956 als Sohn eines böhmischen Fürsten und der Deutschen Adilburga, einer Verwandten von König Heinrich I., erhielt er den Namen Vojtěch („Hilfe des Heeres“) und war für eine Militärkarriere bestimmt. Doch eine schwere Krankheit brachte seine Eltern dazu, ihn Gott zu weihen, falls er genesen würde. Nach seiner Genesung wurde er 972 nach Magdeburg geschickt, wo ihn Bischof Adalbert betreute. Bei der Firmung nahm er dessen Namen an.

Bischof von Prag

981 kehrte er nach Prag zurück und wurde von Bischof Dithmar zum Priester geweiht. 982 folgte er ihm als Bischof nach. Am 19. Februar 983 trat er in Mainz barfuß und zur Umkehr predigend sein Amt an: Keuschheit für Priester, Gerechtigkeit für Herrscher und Aufgabe der Aberglauben für das Volk. Sein asketisches Leben spiegelte seine Lehren wider: strenge Enthaltsamkeit, Fasten und Gebete.

Rücktritt und Klosterleben

988 legte er sein Amt nieder und ging nach Rom, um sich dem monastischen Leben zu widmen. Auf dem Weg besuchte er Montecassino und das Kloster Valleluce, wo er Abt Nilus kennenlernte. Er wollte dieser Gemeinschaft beitreten, durfte aber als lateinischer Bischof nicht. Nilus verwies ihn auf das Kloster Sant’Alessio in Rom, das unter päpstlichem Schutz stand.

Rückkehr nach Prag

Auf Bitten des Mainzer Bischofs kehrte Adalbert nach Prag zurück, diesmal mit 12 Mönchen. Er gründete das Kloster Břevnov als spirituelles und kulturelles Zentrum. Er missionierte auch in Ungarn und taufte den später heiliggesprochenen König Stephan.

Missionar in Polen

996 ging er nach Rom, doch erneut forderte der Mainzer Bischof seine Rückkehr. Da seine Familie in Prag ermordet und sein Besitz beschlagnahmt worden war, floh er nach Polen zu Bolesław I.

Gefangenschaft und Martyrium

Er missionierte in Preußen, wo er am 23. April 997 in Tenkitten gefangen genommen und getötet wurde. Der polnische Fürst Bolesław löste seinen Leichnam aus und ließ ihn in Gnesen bestatten. 999 wurde er von Papst Silvester II. heiliggesprochen.

Überführung nach Prag

Am 25. August 1039 wurden seine Reliquien nach Prag gebracht. Einige befinden sich auch in der Kirche San Bartolomeo auf der Tiberinsel in Rom.