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Schweizergarde gedachte im kleinen Kreis der Plünderung Roms

Mit einer Feier in kleinem Rahmen hat die Päpstliche Schweizergarde am Mittwochabend jener 147 Gardisten gedacht, die bei der Plünderung Roms 1527 ums Leben kamen. Am 6. Mai legen üblicherweise die Rekruten ihren Fahneneid ab, diese Feier wird 2020 im Oktober nachgeholt, weil die Einschränkungen im Zug der Coronakrise große Zusammenkünfte auch im Vatikan ausschließen.

In diesem Jahr fand stattdessen in der Kirche auf dem Deutschen Friedhof im Vatikan eine Messe mit anschließender Kranzniederlegung statt. Beides übertrug Vatican News im Livestream, sodass auch die Familien der Gardeangehörigen in der Schweiz sich zuschalten konnten. In anderen Jahren kommen jeweils mehrere Hundert Gäste aus der Eidenossenschaft zum 6. Mai in den Vatikan. 

In seiner Predigt wies Luigi Roberto Cona vom vatikanischen Staatssekretariat auf die Bedeutung des Opfers in christlicher Sicht hin. Er zog eine Linie vom Märtyrertod der ersten Christen, die im nahe gelegenen Zirkus des Nero getötet wurden, über die gefallenen Gardisten beim „Sacco di Roma" zur Rettung des damaligen Papstes Clemens VII. bis zu den alltäglichen Opfern im Einsatz für andere. Aus Opfern wie diese sei stets etwas Größeres gewachsen, so Cona. Möglich seien Verzicht, Selbstverleugnung und Hingabe aber nur aus dem Glauben an etwas, das größer ist als das, worauf man verzichte.

Hier hören Sie ein Kollegengespräch mit Mario Galgano über die Feierstunde.

Kranzniederlegung


Die Kranzniederlegung nach der Messe fand am „Platz der esten römischen Märtyrer" statt, der zwischen dem Deutschen Friedhof und dem Petersdom liegt. Im Pflasterboden ist dort die Stelle markiert, an der etwa 1.500 Jahre lang der Obelisk stand, der sich heute auf dem Petersplatz erhebt. Der Monolith gehörte zum Zirkus des Nero, in dem der Apostel Petrus das Martyrium erlitt. In einer kurzen Ansprache in drei Sprachen erinnerte der Kommandant der Schweizergarde Christoph Graf an die besonderen Umstände des diesjährigen Gedenktages. Die Illusion der modernen Gesellschaften, eine solche Pandemie problemlos meistern zu können, sei zerplatzt. Opfer seien vor allem alte und kranke Menschen gewesen.

Der Zelebrant bei der Messe, Luigi Roberto Cona, wirkt seit Herbst 2019 als Assessor im päpstlichen Staatssekretariat. Diese Funktion ist in der Sektion für die Allgemeinen Angelegenheiten angesiedelt. Der Assessor rangiert unter dem Substituten, der die Sektion leitet. Leiter des Staatssekretariats mit seinen drei Sektionen ist Kardinal Pietro Parolin.

(vatican news/kap – gs)

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07. Mai 2020, 09:06