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Vatikan: Öko-Kaserne für Schweizergardisten und ihre Familien

Im Vatikan sind an diesem Wochenende die Pläne für die neue Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde vorgestellt worden. Das Haus entspricht modernsten ökologischen Standards. Es wird die derzeitige Kaserne ersetzen und nicht nur Gardisten, sondern auch ihre Familien aufnehmen können. Finanziert wird die neue Kaserne von einer Schweizer Stiftung, die Spenden für das singuläre Bauvorhaben im Vatikan einwirbt.

Vatican News

„Mein Leben wäre ohne die Schweizergarde undenkbar. Sie sind mir immer nahe, Tag und Nacht. Ihre Professionalität, Disziplin, Diskretion, Zuverlässigkeit und Höflichkeit erfüllen mich mit großer Dankbarkeit. Es sind junge Männer mit einem täglichen Leben voller Disziplin, die 24 Stunden am Tag arbeiten, um meine Sicherheit zu gewährleisten. Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig, dass ihnen im Vatikan, der für ihre Frauen und Kinder immer mehr zu einer zweiten Heimat wird, moderne und gleichzeitig sichere Unterkünfte zur Verfügung stehen". Dies sind die Worte von Papst Franziskus bei der Präsentation des Projekts für das neue Hauptquartier der Schweizergarde

Um das Bauprojekt vozurstellen, waren sie in den vergangenen Tagen im Vatikan unterwegs: der Präsident der Stiftung für die Restaurierung der Kaserne der Schweizergarde Jean-Pierre Roth, Kommandant Christoph Graf, das Architektenduo Pia Durisch und Aldo Nolli sowie eine Delegation der Stiftung. „Wir sind ermutigt und aufgefordert worden, voranzugehen”, erklärte Roth. „Und das ist es, was wir trotz der schwierigen Zeiten, in denen wir leben, zu tun beabsichtigen. Wir sind zuversichtlich, dass wir die Mittel für die neue Kaserne bei Spendern und Stiftungen finden werden. Es ist wichtig, dass die Gardisten mit ihren Familien im Vatikan leben können und dass Gardisten, die heiraten wollen, nicht gezwungen sind, außerhalb zu leben.”

Neue Kaserne ersetzt alte Kaserne

Die alte Kaserne der Schweizergarde zeigt deutliche Altersspuren, was auch den Verantwortlichen im Vatikan bekannt ist. „Sie ist baufällig und bietet nicht mehr den notwendigen Rahmen und die notwendige Ausrüstung, um die Gardisten unter Bedingungen unterzubringen, die den geltenden Vorschriften entsprechen", formulierte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in einem Dankesschreiben an die Stiftung und die Spender. Vor allem aber ist die derzeitige Kaserne zu klein geworden, um alle Gardisten oder gar ihre Familien dort unterzubringen.

Aus diesem Grund entstand die Stiftung unter dem Vorsitz von Roth, um Spender zu finden, die zur Verwirklichung des Bauvorhabens beitragen können. Denn der Vatikan soll nicht nur für die Soldaten, die in ihren bunten und faszinierenden Uniformen den Papst verteidigen und die Eingänge zum Staat und zum Apostolischen Palast bewachen, zur „zweiten Heimat” werden, sondern auch für ihre Frauen und Kinder. Tatsächlich ist der Platzbedarf durch die Änderung der Heiratsregeln bei der Garde um etwa 30 Prozent gestiegen. Eine sorgfältige architektonische Studie ergab, dass es mit einer bloßen Renovierung des derzeitigen Gebäudes nicht möglich wäre, diesen zusätzlich benötigten Raum zu schaffen. Daher entsteht an derselben Stelle ein vollkommen neues Gebäude.

„Der Respekt vor der Umwelt wird im Mittelpunkt stehen“

Die neue Kaserne bietet daher die Gelegenheit, mit ökologisch nachhaltigen Bautechniken zu experimentieren. „Der Respekt vor der Umwelt wird im Mittelpunkt stehen”, erklärte die Architektin Pia Durisch unter Verweis auf die Enzyklika Laudato si' von Papst Franziskus, deren fünfjähriges Jubiläum die Kirche in diesem Jahr feiert. „Wir werden das Abbruchmaterial wiederverwerten, indem wir es zu Beton verarbeiten, und der Neubau wird eine ökologische Zertifizierung erhalten". Der Architekt Aldo Nolli sprach von einem „nüchternen Bauwerk, das wenig Wartung braucht und einfache Materialien verwendet".

Der Kommandant der Päpstlichen Schweizergarde zeigte sich überzeugt, „dass das neue Gebäude die Rekrutierung von jungen Schweizern erleichtern wird, die sich für den Dienst am Papst begeistern”.

(vatican news)

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02. Oktober 2020, 20:09