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Kardinal: Kein endgültiges Aus für „viri probati“

Eine Weihe von verheirateten Männern zu Priestern könnte in Zukunft möglich werden. Das sagte Kurienkardinal Michael Czerny am Donnerstag in einem Interview mit dem Nachrichtenportal kath.ch.

Zwar ist Papst Franziskus in seinem Schreiben „Querida Amazonia“ von 2020 nicht auf die Bitte einer Bischofssynode, im Amazonasgebiet sogenannte „viri probati“ (bewährte Männer) zu Priestern zu weihen, eingegangen. Doch für den kanadischen Kardinal und Jesuiten Czerny, der im vatikanischen Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen arbeitet, „liegt die Idee der ‚viri probati‘ immer noch auf dem Tisch“.

Schließlich habe Franziskus diese Option für die Zukunft nicht ausgeschlossen, so Czerny. Er deute die Entscheidung des Papstes so, „dass die Dinge in der richtigen Reihenfolge getan werden müssen und dass andere, dringendere Aspekte zuerst berücksichtigt werden müssen“.

Amazonas als Labor für den Rest der Kirche

Die Amazonas-Synode vom Oktober 2019 wertete der Kardinal als Erfolg. Sie mache deutlich, dass alle getauften Katholiken an der Erneuerung der Kirche mitwirken sollten. Diese Botschaft gelte nicht nur in Lateinamerika, sondern weltweit. Von der Synode seien auch starke Impulse für die Weltsynode ausgegangen, die der Papst am vergangenen Sonntag in Rom auf den Weg gebracht hat und die sich in den kommenden zwei Jahren mit dem Thema Synodalität beschäftigen wird.

„Die Arbeit, die wir im Amazonasgebiet leisten, ist eigentlich ein Modell für das, was die Synode 2023 in der Weltkirche umsetzen möchte“, so Czerny wörtlich. „Wir experimentieren dort bereits mit Synodalität. Der Amazonas kann als Labor für den Rest der Kirche dienen.“

(kath.ch/vatican news – sk)
 

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15. Oktober 2021, 11:51