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Mittlerweile werden sogar in Kirchen Impfungen vorgenommen, wie hier in der St. Columba´s Church in Sheffield Mittlerweile werden sogar in Kirchen Impfungen vorgenommen, wie hier in der St. Columba´s Church in Sheffield 

Erzbischof Paglia: Impfstoffe stellen kein ethisches Problem dar

Kurienerzbischof Vincenzo Paglia, Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, hat die Impfstoffe gegen Covid-19 verteidigt. Sie stellten kein ethisches Dilemma dar. Paglia betonte auch, dass die Ablehnung dieser Impfstoffe eine „Unverantwortlichkeit gegenüber sich selbst und anderen“ sei.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Der Vatikan hat über die Päpstliche Akademie für das Leben seine Unterstützung für Impfungen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie bekräftigt. Der Heilige Stuhl wies in einem Kommuniqué vom Mittwoch darauf hin, nachdem am selben Tag ein Text der vatikanischen Kommission „Kinder und Covid-19“ und eine Stellungnahme der Päpstlichen Akademie für das Leben veröffentlicht worden waren, die sich mit den Auswirkungen der Pandemie auf Kinder befassten.

Bei der Vorstellung der Dokumente in Rom betonte Erzbischof Paglia gegenüber dem US-Medienunternehmen „Catholic News Service“ (CNS), dass die Kirche bezüglich Impfstoffen seit langem sehr vorsichtig sei. Er verwies auf Impfstoffe, bei denen Zelllinien verwendet würden, die aus dem Gewebe abgetriebener Föten entwickelt wurden. Die Kirchenverantwortlichen hätten diesbezüglich festgestellt, „dass es kein ethisches Problem“ für den Empfänger und „keine Kooperation mit dem Bösen“ gebe, da die ursprünglichen Abtreibungen „weit entfernt“ zurücklägen. Letztere waren Jahrzehnte zuvor durchgeführt worden.

Erzbischof Vincenzo Paglia
Erzbischof Vincenzo Paglia

Ablehnung von Impfung verantwortungslos

„Das Problem liegt eher auf der anderen Seite“, so Kurienerzbischof Paglia. „Das Risiko besteht in der Verantwortungslosigkeit gegenüber sich selbst und anderen“, wenn man die Impfung gegen eine tödliche Krankheit ablehne, warnte er.

Der italienische Kinderarzt Alberto Villani, Mitglied der Päpstlichen Akademie und Leiter der Abteilung für allgemeine Pädiatrie und Infektionskrankheiten am vatikanischen Kinderkrankenhaus Bambino Gesù in Rom, ergriff bei der Pressekonferenz im Vatikan ebenfalls das Wort. Er wies auf das ethische Problem hin, das durch Personen entstehe, die absichtlich die Impfung gegen Covid-19 verweigern würden, schwer erkranken und ins Krankenhaus eingeliefert werden müssten. Diese Personen beanspruchten in den Intensivstationen der Krankenhäuser Räumlichkeiten und Ausrüstung und führten zu einer Überfüllung der Krankenhäuser, die man hätte verhindern können.

Der italienische Arzt geißelte die von einigen Impfgegnern vorgebrachten Argumente bezüglich der geringen Anzahl an schweren Fällen oder Todesfällen, die auf Covid-19 zurückzuführen seien - als ob es „eine ethische Schwelle“ für eine akzeptable Anzahl von Todesfällen gäbe, obwohl in Wirklichkeit jedes Leben einen Wert habe, so der Mediziner.

Impfung als „ein Akt der Liebe“

Bereits vor einem Jahr hatte die Kongregation für die Glaubenslehre (Glaubenskongregation) eine Note über moralische Implikationen bei einer Verwendung bestimmter Impfstoffe gegen Covid-19 veröffentlicht. Infolgedessen „schien es angebracht, die positive Haltung des Heiligen Stuhls gegenüber Impfungen zu bekräftigen“, so Erzbischof Paglia.

Papst Franziskus habe die Impfungen als „Akt der Liebe“ definiert, da sie darauf abzielten, Menschen vor Krankheiten zu schützen, erinnert die Erklärung. Der Papst betonte außerdem erneut, dass die internationale Gemeinschaft ihre Zusammenarbeit ausbauen müsse, damit „jeder einen schnellen Zugang zu Impfstoffen hat, nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus Gerechtigkeit“.

(vatican news)

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23. Dezember 2021, 12:07