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Papst Franziskus empfing den Schweizer Bundespräsidenten Ignazio Cassis am Freitagvormittag in Privataudienz Papst Franziskus empfing den Schweizer Bundespräsidenten Ignazio Cassis am Freitagvormittag in Privataudienz 

Vatikan: Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis beim Papst

Cassis hält sich anlässlich der Vereidigung neuer Schweizergardisten in Rom auf und traf Papst Franziskus am Freitagvormittag in Privataudienz und danach den vatikanischen Außenminister Paul Richard Gallagher. Bei den Gesprächen ging es neben der neuen Schweizer Botschaft beim Vatikan auch um den Ukraine-Krieg.

Am Tag der Vereidigung der neuen Rekruten habe man an den „großzügigen Dienst der Päpstlichen Schweizergarde" erinnert, heißt es in einer anschließenden Erklärung des Vatikans zu den Begegnungen. Die neue, in Vatikannähe eingerichtete Schweizer Botschaft beim Heiligen Stuhl sei „ein Zeichen für den Wunsch, die gegenseitigen Kontakte zu intensivieren, um die Zusammenarbeit in Bereichen von gemeinsamem Interesse, insbesondere bei der Förderung von Gerechtigkeit und Frieden, zu fördern". Im Verlauf der Gespräche seien die „guten bilateralen Beziehungen" hervorgehoben worden. Weiteres Thema war der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen auf Europa. Dabei habe die Situation der ukrainischen Flüchtlinge und Vertriebenen, die humanitäre Hilfe benötigen, besondere Beachtung gefunden.

Erinnerung an historische Begebenheit

Das Treffen beim Papst dauerte laut beobachtenden Journalisten rund 30 Minuten. Der Schweizer Bundespräsident überreichte dem Papst die Reproduktion eines Details der Darstellung des Bourbaki-Panorama-Museums als Geschenk. Das Bourbaki Panorama-Museum in Luzern erinnert an die Internierung von 87.000 französischen Soldaten, die im Winter 1871 in der Schweiz Zuflucht fanden. Diese Geschichte hat der Maler Edouard Castres 1881 auf einem 112 × 10 Meter (ursprünglich 112 x 14 Meter) großen Rundbild dargestellt. 

Engere Kooperation in bi- und multilateraler Friedensarbeit

Bisher war der Schweizer Botschafter beim Vatikan nicht residierend - Botschafter Denis Knobel vertrat von Ljubljana aus die Schweizer Interesse am Heiligen Stuhl. Gemeinsam mit dem vatikanischen Außenbeauftragten, Erzbischof Paul Gallagher, eröffnete Cassis am Freitag den Zugang zum neuen Botschafts-Gebäude unweit des Vatikans, wo bereits die Schweizer Fahne gehisst wurde. In einer kurzen Ansprache erinnerte Cassis an die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Bern und dem Heiligen Stuhl im Jahr 1920. Zum 100. Jahrestag musste ein Besuch von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in der Schweiz pandemiebedingt in den November 2021 verschoben werden. Dabei hätten beiden Seiten zudem eine engere Kooperation in bi- und multilateraler Friedensarbeit und Konfliktlösungsinitiativen vereinbart. Angesichts der gegenwärtigen Kriege und Spannungen sei dies umso notwendiger, sagte Erzbischof Gallagher.

Neue Botschaft 500 Meter vom Vatikan entfernt

Am frühen Morgen hatte die Schweizer Delegation bereits an einer Messe im Petersdom teilgenommen. Diese wurde von Kardinal Mauro Gambetti, dem Kardinalvikar des Papstes für den Vatikanstaat, gefeiert. Sie war Teil der Feierlichkeiten zur Vereidigung von 36 neue Schweizergardisten. Die Zeremonie findet am Nachmittag statt. Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen hatte der Bundesrat beschlossen, eine eigene Botschaft in Rom zu eröffnen. Diese entsteht in den kommenden Monaten in der Via Crescenzio nahe der Piazza del Risorgimento, rund 500 Meter vom Eingang in den Vatikan entfernt.

(vatican news/cic- sst)

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06. Mai 2022, 12:01