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Der anglikanische Primas Justin Welby Der anglikanische Primas Justin Welby 

Kirchenoberhäupter senden Videobotschaften an Südsudanesen

Neben Papst Franziskus haben sich auch der anglikanische Primas Erzbischof Justin Welby von Canterbury und der Moderator der presbyterianischen Kirche Schottlands, Iain Greenshields, in Videobotschaften an die Menschen im Südsudan gewandt. Ursprünglich wollten sie gemeinsam vom 5. bis 7. Juli in das frühere Bürgerkriegsland reisen - der Besuch war jedoch aufgrund von Gesundheitsproblemen des Papstes ohne Nennung eines neuen Termins verschoben worden.

Welby zeigte sich betrübt über die Absage der „Friedenspilgerreise“. Er bete für die Genesung des Papstes und dafür, dass der Besuch im Südsudan bald nachgeholt werden könne. Das Land und die Menschen seien „in meinem Herzen und in meinen täglichen Gebeten“, so Welby. Er wisse, wie sehr die Bevölkerung gelitten habe und weiterhin leide. „Ich sehe die Überschwemmungen, die eure Häuser bedrohen; ich sehe die Hungersnot, die jeden Tag zu einem Kampf macht; und ich sehe die Gewalt, die so vieles überschattet.“ Er bete dafür, dass sich die Führer im Südsudan an ihre Zusagen erinnerten, zum Wohl aller Südsudanesen zusammenzuarbeiten.

Zum Nachhören - rund um die Kongo-Reise

Der Moderator der presbyterianischen Kirche Schottlands, Iain Greenshields, äußerte ebenfalls sein Bedauern. Zugleich betonte er, er freue sich auf einen Nachholtermin für die Reise. „Wir möchten, dass Sie wissen, dass wir in diesen schwierigen Zeiten, die Sie durchleben müssen, in Gedanken und Gebeten bei Ihnen sind. Wir hoffen, dass wir kommen und Ihnen auf irgendeine Weise dienen und helfen können.“

Als 2019 im Vatikan die südsudanesische Delegation kam

2019 hatten Franziskus und Welby den südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir Mayardit und dessen Ex-Rivalen Riek Machar Kiir zu sogenannten Besinnungstagen in den Vatikan eingeladen. An der Initiative war auch der frühere Moderator der presbyterianischen Kirchen Schottlands, John Chalmers, beteiligt. In einer spektakulären Geste beim Abschluss des Treffens kniete der Papst vor den Politikern nieder und küsste ihnen die Füße, um sie zum Friedensschluss für ihr Volk aufzufordern. In dem Zusammenhang entstanden die gemeinsamen Reisepläne.

Kurz nachdem der Südsudan 2011 die staatliche Unabhängigkeit vom Sudan erlangt hatte, war 2013 ein Bürgerkrieg zwischen Präsident Kiir und seinem ehemaligen Vize Machar ausgebrochen; rund 400.000 Südsudanesen starben. Heute gilt der Bürgerkrieg als beendet, doch Zusammenstöße zwischen verfeindeten Volksgruppen schüren weiter Gewalt.

Derzeit hält sich Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in der Demokratischen Republik Kongo auf. Im Auftrag von Papst Franziskus wird er danach auch den Südsudan besuchen. Der „zweite Mann“ im Vatikan solle so Franziskus' „Verbundenheit mit dem kongolesischen und südsudanesischen Volk“ zeigen.

(kna/twitter – mg)

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02. Juli 2022, 14:43