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Pater Juan Antonio Guerrero Pater Juan Antonio Guerrero 

Stühlerücken im vatikanischen Wirtschaftssekretariat

Der Jesuit Juan Antonio Guerrero Alves tritt vom Amt des Präfekten des Vatikan-Sekretariats für Wirtschaft „aus gesundheitlichen Gründen“ zurück. Das wurde an diesem Mittwoch bekannt. Der Rücktritt, der vom Papst angenommen wurde, wird bereits am Donnerstag wirksam.

Zu Guerreros Nachfolger ernannte Franziskus den Wirtschaftswissenschaftler Maximino Caballero Ledo, den bisherigen Sekretär des Wirtschaftssekretariats, den eine lange Freundschaft mit Pater Guerrero verbindet. Caballero wird damit nach Paolo Ruffini, dem Präfekten des Dikasteriums für Kommunikation, ein weiterer Laie an der Spitze einer herausgehobenen Einrichtung des Heiligen Stuhls.

Zum Nachhören - zum Rücktritt von Pater Guerrero

Der Papst dankt Pater Guerrero nach Vatikanangaben herzlich „für die Hingabe, die er in seinem Dienst für den Heiligen Stuhl gezeigt hat“. Pater Guerrero sei es gelungen, „die Wirtschaft in Ordnung zu bringen“. Franziskus würdigt die „starke und anspruchsvolle Arbeit, die viele Früchte trug“, und verspricht ihm sein Gebet.

Neuer Präfekt: Maximino Caballero Ledo
Neuer Präfekt: Maximino Caballero Ledo

„Traurigkeit, aber auch Dankbarkeit und Genugtuung“

Gleichzeitig mit seiner Rücktritts-Ankündigung schickte Pater Guerrero einen Brief an die Angestellten und Mitarbeiter des Wirtschaftssekretariats, in dem er die Gründe für seine Entscheidung darlegt: „Sie wissen“, schreibt er, „dass ich mich im Laufe dieses Jahres einer Operation unterzogen habe, in deren Folge ich mich einer medizinischen Behandlung unterziehe, die bestimmte Nebenwirkungen hervorruft. Diese machen es mir besonders schwer, eine so anspruchsvolle Aufgabe zu erfüllen wie die, die ich ausführe und die eine bessere körperliche Leistungsfähigkeit und geistige Konzentration erfordert, als ich sie im Moment habe.“

In dem Brief zeichnet Guerrero seinen Weg der letzten drei Jahre nach und erklärt, er gehe „mit Traurigkeit, aber auch mit großer Dankbarkeit gegenüber dem Herrn, dem Heiligen Vater und Ihnen allen und mit der Genugtuung, dass wir gemeinsam einen Beitrag zu der von Papst Franziskus geforderten Wirtschaftsreform geleistet haben“.

Guerrero würdigt das Erreichte

„Gemeinsam und in Zusammenarbeit mit anderen kurialen Institutionen haben wir dem Heiligen Vater geholfen, wichtige Schritte in der wirtschaftlichen Organisation der Römischen Kurie, in der Transparenz und in der Glaubwürdigkeit des Heiligen Stuhls in wirtschaftlichen Fragen zu unternehmen. Wir haben dazu beigetragen, dass die Regeln klarer geworden sind; aber es sind noch viele Dinge in Vorbereitung: die Zentralisierung der Investitionen, die weitere Regulierung und Vereinfachung von Ausschreibungen, um sie transparenter und rationeller zu gestalten; die Einrichtung der Direktion für Human Ressources, die eine neue Herausforderung darstellt, um die Arbeitsbedingungen und das Arbeitsklima im Heiligen Stuhl zu verbessern; und die Planung eines verstärkten Einsatzes von EDV-Verfahren.“

„Wir treten jetzt in eine neue Phase ein“, erklärt Guerrero, „die eine kompetentere Person erfordert und vor allem eine, die ihre Energien voll ausschöpfen kann“. Dann fügt der scheidende Präfekt hinzu: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es im Reformprozess Schritte vorwärts und Schritte zurück gibt, aber im Laufe der Jahre sehen wir echte Fortschritte. Wir sind nicht mehr an dem Punkt, an dem wir angefangen haben. Auf jeden Fall wissen wir, dass eine Kontrollinstanz zu sein immer bedeutet, sich in einer unangenehmen Position für den Kontrollierten zu befinden. Ich bin sicher, dass Sie Ihre Arbeit mit Bescheidenheit und im Geiste des Dienstes und der Zusammenarbeit mit den anderen kurialen Institutionen fortsetzen werden. Die Sparsamkeit muss immer Dienerin und niemals Herrin sein, und das gilt umso mehr für eine Institution wie den Heiligen Stuhl.“

(vatican news – sk)
 

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30. November 2022, 12:20