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Giacomo Ghisani beim Abschiedsinterview Giacomo Ghisani beim Abschiedsinterview 

Scheidender Chefjurist von Vatican News: Es war hart, aber schön

Nach 27 Jahren im Dienst der Vatikanmedien geht der Anwalt Giacomo Ghisani (55) für neue Aufgaben zurück in seine Heimat Cremona. Im Abschiedsinterview blickt er zurück auf ereignisreiche Reformjahre und wünscht den Vatikanmedien zum Schluss „Freiheit von der politischen Agenda des Tages“.

Er habe durchaus „herausfordernde Momente“ in seinen 27 Jahren im Dienst von Radio Vatikan - danach „Dikasterium für die Kommunikation“ - erlebt, sagte der Norditaliener mit Blick auf die vatikanische Medienreform von Papst Franziskus. „Das gesamte Kommunikationssystem musste aktualisiert werden, indem Radio, Fernsehen, der Vatikan-Verlag und die sozialen Plattformen in eine einheitliche Realität integriert wurden, die alle Bemühungen irgendwie koordinierte". Ghisani bezeichnete den Prozess als einen „Aufbau von etwas Neuem, der von uns allen den Einsatz unserer besten Kräfte verlangte. Das war eine große Herausforderung, aber auch sehr anstrengend. In solchen Fällen ist Kreativität sehr hilfreich".

Der scheidende Chefjurist, der formal zuletzt „Vizegeneraldirektor für die Allgemeinen Angelegenheiten des Dikasteriums für die Kommunikation” war, hatte seinen Dienst begonnen, als Radio Vatikan noch analog auf Kurz- und Mittelwelle sendete und die meisten Redaktionen mit Schreibmaschinen und sogar Bandgeräten hantierten. Der Papstsender sei aber dann eine der ersten vatikanischen Realitäten mit Zugang zu Internet und E-Mail gewesen, betont Ghisani. „Dies ist meiner Meinung nach ein gutes Beispiel für die Verbindung von Tradition und Innovation, die immer präsent sein muss, wenn wir unsere Hörer erreichen wollen.“

„Freiheit von der politischen Agenda des Tages, um der Agenda der Menschlichkeit zu folgen“

Er habe viel Gutes und Schönes in dieser Zeit erlebt und gelernt und freue sich, dies in seine neue Aufgabe in seiner Heimatstadt Cremona einzubringen, so Ghisani weiter. Zum Abschluss wünschte er dem „Kommunikationssystem des Heiligen Stuhls“, sich „die Freiheit zu bewahren, die uns immer ausgezeichnet hat. Freiheit von der politischen Agenda des Tages, um der Agenda der Menschlichkeit zu folgen, den großen Themen, die die Menschheit herausfordern“. Diese seien „die Prioritäten und das ist es, was wir erzählen und dem wir dienen müssen".

(vatican news – gs)

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05. März 2024, 12:53