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Erzbischof Sommertag bei der muslimischen Ziarra in Senegal (01. Februar 2025) Erzbischof Sommertag bei der muslimischen Ziarra in Senegal (01. Februar 2025) 

Senegal: Apostolischer Nuntius Ehrengast der muslimischen Gemeinschaft

Eine Premiere im Senegal: Erstmals war der Apostolische Nuntius bei einer bedeutenden muslimischen Feier als Ehrengast zugegen.

Auf Einladung der muslimischen Gemeinschaft nahm Erzbischof Waldemar Stanisław Sommertag am 1. Februar an der 33. jährlichen Ziarra in Bambilor, in der Nähe von Dakar, teil. Dabei bekräftigte er die Überzeugung des Papstes, dass man im Namen Gottes immer Einheit stiften müsse und nicht trennen dürfe.

Erzbischof Waldemar Stanisław Sommertag, der bis zu seiner Ausweisung 2022 in Nicaragua als Nuntius tätig war, ist seit September 2022 Apostolischer Nuntius in Senegal, Mauretanien, Kap Verde und Guinea-Bissau. Rund 20 Ordensleuten begleiteten ihn bei dem traditionellen jährlichen Besuch, den die Muslime ihren lokalen Vertretern abstatten. In Bambilor, östlich der Hauptstadt Dakar, wurde die Ziarra vom lokalen Kalifen Serigne Thierno Amadou Ba organisiert.

Im Namen Gottes sollte man immer vereinen und nicht spalten

Bei einer Ansprache dankte der Diplomat des Heiligen Stuhls dem Kalifen für seine Einladung und erinnerte an die Überzeugung des Papstes, dass dem interreligiösen Dialog eine grundlegende Bedeutung bei der Friedensstiftung zukomme. Der Papst glaube, „dass die friedliche und respektvolle Koexistenz die Grundlage der menschlichen und spirituellen Identität eines jeden ist und dass jeder religiöse Glaube, auch wenn er von unterschiedlicher Matrix ist, die Hauptaufgabe hat, die Menschen einander näher zu bringen, und dass man im Namen Gottes immer vereinen und nicht trennen muss“, heißt es in einer Erklärung der Spiritaner aus dem Senegal, die den Nuntius begleiteten. Nachdem er seine Friedensbotschaft überbracht hatte, betete Erzbischof Sommertag für alle Senegalesen und überreichte eine Bronzemedaille und ein Gemälde, das den Heiligen Franz von Assisi mit dem Sultan in Ägypten zeigt.

Der Kalif habe seinerseits die Senegalesen dazu aufgefordert, Frieden, Solidarität und Rechtschaffenheit untereinander zu kultivieren, anstatt nur an Profit zu denken. „Liebe und Eintracht müssen die Werte sein, die die Beziehungen stützen. Geld und Eigennutz zerstören die Gesellschaft“, erinnerte er und bedankte sich bei der Regierung und den verschiedenen Behörden, die zu diesem Treffen eingeladen worden waren.

Islamische Spiritualität im Angesicht des Materialismus

Die Ziarra ist ein regelmäßiger frommer Besuch, den Muslime ihrem religiösen Führer oder einer ihrer heiligen Stätten abstatten. Es ist ein Tag der Besinnung und der Gebete, aber vor allem der Erneuerung des Vertrauens- und Treuepakts mit ihrem spirituellen Führer. Das Thema der Ausgabe 2025 der 33. Ausgabe von Bambilor lautete: „Die islamische Spiritualität angesichts des Materialismus: Welcher Weg für den senegalesischen Muslim von heute?“

Die Ziarra von Bambilor ist ein wichtiger Termin im Kalender der religiösen Zeremonien in der Republik Senegal. Jedes Jahr kommen Tausende von Pilgern aus allen Teilen des Landes dazu zusammen. Kalif Thierno Mouhamed Bachir Tall führte den Vorsitz bei diesem 33. spirituellen Moment des Austauschs und der Erinnerung an die Grundprinzipien des Islam.

Lebhafter interreligiöser Dialog

Während die Teilnahme des Nuntius an der Ziarra eine Premiere ist, sind die Treffen zwischen Muslimen und Christen eine Konstante im Senegal. Der christlich-islamische Dialog genießt großes Ansehen, da er die Verpflichtung beider Religionsgemeinschaften widerspiegelt, im Geist des gegenseitigen Respekts und des Verständnisses zusammenzuleben. Senegal wird oft als Beispiel für sein Modell der friedlichen Koexistenz der beiden monotheistischen Religionen genannt.

(vatican news - cs)

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09. Februar 2025, 13:25