Schwarzenegger: „Katholische Kirche ist treibende Kraft für den Klimaschutz“
Mario Galgano und Devin Watkins - Vatikanstadt
Die Konferenz am 1. Oktober findet in Castel Gandolfo statt. Auch Papst Leo XIV. nimmt teil. Organisator ist die ,Laudato-Si’-Bewegung gemeinsam mit kirchlichen und institutionellen Partnern anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Enzyklika Laudato si` von Papst Franziskus.
Unser Interview mit Arnold Schwarzenegger
Radio Vatikan: Sie sind bekannt für Ihren Ehrgeiz und Ihre Entschlossenheit. Vom Bodybuilder zum Schauspieler, vom Schauspieler zum Politiker: Wie wollen Sie Ihre einzigartigen Talente und Ihr über Jahrzehnte gewachsenes Netzwerk einsetzen, um die Sorge für die Umwelt weiter voranzubringen – gerade mit Blick auf diese Konferenz Raising Hope for Climate Justice?
Schwarzenegger: „Nun, ich denke, die Prinzipien, über die ich in meinem Buch Be Useful spreche, sind hier sehr hilfreich. Eines davon lautet: Hör niemals auf die Neinsager. Es gibt immer Leute, die sagen: Das ist zu schwer oder gar unmöglich. Aber ich glaube fest daran: Alles kann getan werden, wenn man eine klare Vision und ein klares Ziel hat. Hoffnung allein ist keine Strategie – man braucht einen Plan.“
Radio Vatikan: Wie war es in Ihrer Amtszeit als Gouverneur in Kalifornien?
Schwarzenegger: „Wir haben damals nicht nur über Verschmutzung und Klimawandel geredet, wir haben tatsächlich gehandelt. Wir haben sehr strenge Gesetze verabschiedet, von denen viele sagten, sie seien gefährlich für die Wirtschaft. Aber wir haben sie trotzdem beschlossen – und damit unsere Emissionen und Verschmutzung um 25 Prozent reduziert. Gleichzeitig haben wir eine Million Solardächer installiert und den Anteil erneuerbarer Energien von 19 auf 70 Prozent gesteigert. Heute gibt es in Kalifornien rund 100 Tage im Jahr, an denen die Energie zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt.
Der Erfolg hat gezeigt, dass sich Ökonomie und Ökologie nicht ausschließen. Unsere Wirtschaft boomte – wir sind die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt – und gleichzeitig haben wir die strengsten Umweltgesetze. Das beweist: Man kann Umwelt und Wirtschaft zugleich schützen.“
Radio Vatikan: Sie haben in einem der wohl bekanntesten dystopischen KI-Filme aller Zeiten - Terminator - mitgespielt. Was denken Sie heute über Künstliche Intelligenz – gerade im Hinblick auf den Klimawandel?
Schwarzenegger: „Viele Menschen machen sich Sorgen über KI. Ich ehrlich gesagt weniger. Mich beunruhigt viel mehr die ganz normale menschliche Dummheit. Die finde ich weitaus gefährlicher.“
Radio Vatikan: Warum haben Sie sich entschieden, mit dem Vatikan bei dieser Konferenz zusammenzuarbeiten?
Schwarzenegger: „Ich wurde vom Vatikan eingeladen, hierher zu kommen – und ich freue mich riesig darüber. Denn ich sehe, welches unglaubliche Potenzial an Einfluss die Kirche hat. Natürlich ist die Politik wichtig in dieser Bewegung für die Umwelt. Aber Politik allein reicht nicht. Wir brauchen alle. Und der Vatikan spielt dabei eine Schlüsselrolle: Er hat mit 400.000 Priestern und 1,4 Milliarden Katholiken weltweit eine Reichweite, die ihresgleichen sucht. Stellen Sie sich vor, wenn all diese Menschen zu Kreuzfahrern für die Umwelt würden! Das wäre eine gewaltige Kraft. Und ich möchte dabei helfen, wo ich nur kann.“
Zum Ende des Interviews fügte Schwarzenegger noch an: „Ich glaube, ich bin geboren, um diese Welt besser zu hinterlassen, als ich sie vorgefunden habe. Gott hat mir das Talent gegeben, über diese Themen zu sprechen, die Willenskraft, dafür zu kämpfen, und ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“
(vatican news)
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