Radio-Akademie im Oktober: Wer war Leo XIII.?

An Facetten gibt es jedenfalls viele zu entdecken an diesem Papst, der 1878 in einer heiklen politischen Lage eigentlich für ein Übergangspontifikat angetreten war, das sich aber letztlich als drittlängstes der Kirchengeschichte entpuppte.

Wichtige Weichenstellungen

Leo XIII. starb 1903 mit 93 Jahren - bis heute ist er damit der älteste amtierende Papst geblieben. Doch steckt noch viel mehr in seinem Pontifikat: Eine völlige Neuausrichtung der Außenpolitik des Heiligen Stuhls, hin zu der bis heute vertretenen Überparteilichkeit, für die der Vatikan international angesehen und als Vermittler angerufen wird; die Aufwertung der katholischen Soziallehre und die unbedingte Aufmerksamkeit für humanitären Problemlagen, die ihm auch das Attribut „Arbeiterpapst“ einbrachten. Oder die Öffnung des Papsttums für die Medienwelt und die unermüdliche Abfassung von päpstlichen Rundschreiben - kurz, die Überschreitung der engen Grenzen des Vatikanstaates, trotz seiner „Gefangenschaft im Vatikan“, auf vielfältige und nachhaltig wirkende Weise.

Wieder ein Papst Leo

Leo XIV. bei seinem ersten Auftritt auf der Loggia des Petersdoms   (AFP or licensors)

123 Jahre hat es gedauert, bis sich am 8. Mai 2025 mit Robert Francis Prevost wieder ein Papst Leo genannt hat – und dies auch ausdrücklich auf die Person von Leo XIII. bezogen hat.

In unserer Radioakademie für den Monat Oktober von Christine Seuss gehen wir nun dem Werdegang und Wirken von Gioacchino Pecci/Leo XIII. nach und versuchen, erste Traditionslinien zu Leo XIV. zu ermitteln. Hilfe dabei liefert die umfassende Biographie des Historikers Jörg Ernesti, die 2019 aufgelegt wurde und mittlerweile in der vierten Auflage vorliegt.

Ab 5. Oktober 2025 senden wir die einzelnen Folgen jeweils am Sonntag bei uns im Abendprogramm.

(vatican news)