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Die Synodenteilnehmer bei der Synode zur Synodalität an Runden Tischen in der Audienzhalle Die Synodenteilnehmer bei der Synode zur Synodalität an Runden Tischen in der Audienzhalle  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Grech: Dritte Phase des Synodenprozesses soll Fortschritt für die Kirche sein

Diese Hoffnung drückt der Sekretär der Bischofssynode, Kardinal Mario Grech, in einem Schreiben aus Anlass des 60. Jahrestages der Gründung der „prophetischen Intuition“ durch Paul VI. aus. In seiner Mitteilung zeichnet er auch die Entwicklung dieser Institution nach: von ihrer Gründung auf Initiative von Paul VI. bis hin zu ihrer aktuellen Rolle in einem dreistufigen Prozess auf Wunsch von Franziskus.

Es gelte, „alle Anstrengungen“ zu unternehmen, „damit die dritte Phase des Synodenprozesses einen weiteren Schritt vorwärts in der Erfahrung und im Verständnis der Synodalität darstellt“, meint Kardinal Grech. Sowohl Papst Franziskus als auch Papst Leo XIV. hätten sich zur Synodalität als „vorrangigen Weg zur Verwirklichung der Gemeinschaft in der Kirche“ bekannt, so der Sekretär des Synodensekretariats, der sich in einer Mitteilung anlässlich des 60. Jahrestages der Gründung der Bischofssynode durch den heiligen Paul VI. äußerte.

Diese erfolgte am 15. September 1965, als das Zweite Vatikanische Konzil sich seinem Ende näherte. Eine „prophetische Intuition“, wie Papst Leo am vergangenen Sonntag beim Angelus betonte, mit der Hoffnung, dass der 60. Jahrestag der Gründung dieser Institution „ein erneutes Engagement für die Einheit, die Synodalität und die Mission der Kirche weckt“.

Einbeziehung aller

Ähnlich erwartungsvoll äußerte sich nun Kardinal Grech im Hinblick auf die dritte Phase des Prozesses, den Papst Franziskus „von unten”, von den Diözesen und Ortskirchen aus beginnen wollte und der in drei Etappen gegliedert war. Er endete mit der zweifachen Versammlung der Teilnehmer im Vatikan, aus der das Schlussdokument hervorging, welches Papst Franziskus als „ordentliches Lehramt“ der Kirche bestätigt hatte. Es gelte nun, sich genau dieses Dokument genauer anzuschauen und die darin enthaltenen Vorschläge in den Ortskirchen und ihren Zusammenschlüssen „auf nationaler und kontinentaler Ebene“ zu „erproben und zu überprüfen“, so Grech.

Die „prophetische” Intuition von Paul VI.

In seiner Notiz erinnert Kardinal Grech auch an die Einrichtung der Synode durch Paul VI. mit dem Motu proprio Apostolica Sollicitudo, um „den Forderungen der Konzilsväter nachzukommen”, dass das Bischofskollegium „Anteil an der petrinischen Sorge um die Gesamtkirche“ nehmen solle.

Paul VI., so der Kardinal, habe die Kirche mit „einer zentralen Institution ausgestattet“, in der das gesamte Episkopat repräsentiert und in der Lage sei, „die Einheit und Zusammenarbeit der Bischöfe der ganzen Welt mit dem Bischof von Rom zu fördern“. Dabei gelte es, ihn „mit Rat und Tat“ in Fragen und Themen zu unterstützen, die für das Volk Gottes von entscheidender Bedeutung sind.

Erneuerung des kirchlichen Lebens

Seitdem seien 16 ordentliche Vollversammlungen, drei außerordentliche Vollversammlungen und elf Sonderversammlungen abgehalten worden, referiert Grech. Alle Päpste, die seit dem Konzil aufeinander folgten, hätten die Vorschläge oder Schlussdokumente der verschiedenen Versammlungen angenommen und mit ihren nachsynodalen apostolischen Schreiben „viel zur Erneuerung des kirchlichen Lebens beigetragen“.

Die von Franziskus gewünschte Transformation

Aber in diesen sechzig Jahren habe die synodale Institution auch „eine bedeutende Entwicklung” erfahren, bemerkt Kardinal Grech. Dies sei jedem der folgenden Päpste zu verdanken, welche ausnahmslos „das Verständnis davon bereichert haben”. Insbesondere hob er in diesem Zusammenhang Papst Franziskus hervor, der „die Synode von einem Ereignis, das einer Versammlung von Bischöfen vorbehalten war, in einen stufenweisen Prozess verwandeln wollte, an dem die ganze Kirche teilnimmt”. Dies geschah durch eine erste Phase der Konsultation des Volkes Gottes, gefolgt von den Phasen der „Unterscheidung“ durch die Bischofskonferenzen, die kontinentalen Versammlungen und die Ordentliche Vollversammlung, die im Oktober 2023 und 2024 in Rom begangen wurden.

Angekündigt hatte Franziskus diesen Paradigmenwechsel bereits im Oktober 2015, bei der Feier zum 50. Jahrestag der Gründung der Synode, nämlich „die Bedingungen für die Umwandlung der Synode von einem Ereignis in einen Prozess, wobei das Zuhören als Prinzip einer konstitutiv synodalen Kirche bezeichnet wurde”, referiert Grech. Ein „gegenseitiges“ Zuhören, bei dem „jeder etwas zu lernen hat“: das Volk, das Bischofskollegium, der Bischof von Rom. „Einer hört auf den anderen; und alle hören auf den Heiligen Geist“, zitiert Grech aus der damaligen Ansprache, die anschließend die Apostolische Konstitution Episcopalis Communio vom 15. September 2018 inspirierte.

Bevorzugter Weg zur kirchlichen Gemeinschaft

Die Erfahrungen der letzten Jahre hätten gezeigt, dass „die Ausübung der Synodalität der bevorzugte Weg ist, um die Gemeinschaft in der Kirche zu verwirklichen“, versichert Kardinal Grech. „Man hat die Schönheit und die Kraft dieses Prozesses während der ersten beiden Phasen der XVI. Ordentlichen Generalversammlung erlebt, in der gehört wurde, was der Geist der Kirche sagt, indem wir lernten, einander zuzuhören“, fügt er hinzu. Ein „begeisternder Weg“, geprägt von Etappen der „kirchlichen Unterscheidung“ und besiegelt durch die Abstimmung über das Schlussdokument, das Papst Franziskus „unmittelbar approbiert und der Kirche als Teil des ordentlichen Lehramts übergeben hat“.

Das Gedenken an all diese Ereignisse sei daher „eine große Freude für das Generalsekretariat der Synode“, unterstreicht der Kardinal. Zugleich sei es „eine Einladung, jede Anstrengung zu unternehmen, damit die dritte Phase des synodalen Prozesses einen weiteren Fortschritt im Erleben und im Verständnis der Synodalität darstellt“.

(vatican news - sc/cs)

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17. September 2025, 15:18