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Vatikan will afrikanische Kunsthandwerker im Petersdom ausbilden

Der Vatikan öffnet die Werkstätten der Petersbasilika gezielt für junge Menschen aus Afrika. Das wurde bei einer Konferenz an der katholischen Universität Lumsa in Rom am Montag bekannt. Bei der Veranstaltung sprachen Vertreter der UN-Kulturorganisation UNESCO, des Vatikans und verschiedener Partnerorganisationen über die Zukunft afrikanischer Jugendlicher, im Mittelpunkt standen Bildungsprojekte, die Kultur, Forschung und Ausbildung verbinden.

Das Internationale Zentrum für die Erhaltung von Kulturgut (ICCROM) in Rom hat vor einigen Wochen mit der Bauhütte von Sankt Peter ein Abkommen geschlossen, erklärte die Generaldirektorin der Restaurierungs-Einrichtung Aruna Francesca Maria Gujiral bei der Tagung. Demnach wollen ICCROM und vatikanische Kunstgewerbeschule in Zukunft gemeinsam junge Menschen aus Afrika ausbilden und für die Zeit ihrer Lehrgänge in Rom auch unterbringen. Danach sollen die Handwerker ihr neu erworbenes Wissen mit Partnerinstitutionen in der Elfenbeinküste, Ägypten, Kenia und Tunesien teilen, die auf traditionelles Handwerk spezialisiert sind.

„Nach Abschluss dieser Erfahrung werden diese jungen Menschen ihren Herkunftsländern neue Möglichkeiten eröffnen“

„Nach Abschluss dieser Erfahrung werden diese jungen Menschen ihren Herkunftsländern neue Möglichkeiten eröffnen“, erklärte Gujiral. Die Ausbildung umfasse je sechs Monate in Rom und sechs Monate in den Heimatländern. Mehr als 500 Kunsthandwerker sollen in drei Jahren geschult werden, 60 davon direkt im Vatikan.

Breiten Raum nahm bei der Tagung die Vorstellung von „Campus Africa“ ein – ein neues UNESCO-Programm, das Universitäten und Forschungseinrichtungen in Afrika und Europa enger vernetzen soll. „Im Jahr 2050 wird jeder dritte junge Mensch Afrikaner sein“, erklärte Stefania Giannini, stellvertretende UNESCO-Generaldirektorin, im Interview mit den Vatikanmedien. „Die Bildung ist Opfer und Lösung aller Konflikte.“ Giannini betonte, dass eine inklusive und qualitativ hochwertige Ausbildung entscheidend sei: Ohne sie gebe es „keine Hoffnung“.


 

Die Lumsa-Universität eröffnete zugleich ihr neues Africa Center. Es will Forschung und akademische Mobilität stärken und bietet Stipendienprogramme an, etwa für einen Aufenthalt an der Catholic University of Eastern Africa in Nairobi. „Das Lumsa Africa Center ist Kind des globalen Bildungspakts von Papst Franziskus“, sagte Direktor Pietro Sebastiani. Ziel sei es, die Rolle Afrikas im globalen Kontext sichtbar zu machen und Stereotype zu überwinden.

Der Rektor der Universität, Francesco Bonini, hob die Bedeutung Afrikas für Europa hervor. „Es ist der historische Moment, in dem wir bauen müssen. Für uns ist es selbstverständlich, dass dieser Blick nach Afrika geht. Afrika ist unsere Gegenwart und Zukunft.“

Die Tagung machte deutlich, dass der Vatikan Bildung nicht nur als Mittel gegen Armut versteht, sondern auch als Schlüssel zu Frieden und kulturellem Austausch. Damit knüpft er an den von Papst Franziskus ausgerufenen „Globalen Bildungspakt“ an, der die Zusammenarbeit über Kontinente hinweg fördern soll.

(vatican news – gs)

 

 

 

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16. September 2025, 14:06