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In Krakau trifft sich die Päpstliche Kinderschutzkommission zu ihrer Vollversammlung (© Christian Alvarez) In Krakau trifft sich die Päpstliche Kinderschutzkommission zu ihrer Vollversammlung (© Christian Alvarez) 

Kinderschutz-Kommission: Missbrauch vorbeugen, Sicherheit bieten

Noch bis Freitag (3.10.) hält die Päpstliche Kinderschutzkommission ihre Vollversammlung - erstmals im polnischen Krakau, statt in Rom - ein Zeichen der Unterstützung für Ortskirchen. Der Chef der Kommission, Erzbischof Thibault Verny, betonte: „Es steht viel auf dem Spiel. Wir dienen dem Papst, um Kinder und verletzliche Erwachsene zu schützen."

Salvatore Cernuzio und Stefanie Stahlhofen – Vatikanstadt

Beim Heiligtum der Barmherzigkeit Gottes in Krakau, Polen, dem Ort, an dem Papst Johannes Paul II. dafür betete, dass sich die Liebe Gottes „in einer Welt voller Gewalt und Unsicherheit“ verbreiten möge, bekräftigte Erzbischof Verny, seit Juli Präsident der Päpstlichen Kinderschutzkommission, den Auftrag der Kommission: Es gehe darum, Betroffene und Überlebende von sexueller Gewalt und Missbrauch „aufzunehmen und ihnen zuzuhören, die Wahrheit zu berücksichtigen und Missbrauch zu verhindern, damit die Kirche immer mehr zu einem sicheren Zuhause wird“.

Kinder und Schutzbedürftige schützen...

Verny bekräftigte den seit nunmehr 11 Jahren geleisteten Dienst der Kommission, zunächst für Papst Franziskus, der das Gremium einrichten ließ, um Missbrauch in der Kirche entgegenzuwirken, und nun für seinen Nachfolger Papst Leo XIV.. Ein Dienst, der darauf abziele, „Kinder und schutzbedürftige Menschen zu schützen und damit das Evangelium durch unser Handeln und unsere Haltung ihnen gegenüber zu verkünden“. Dieses Engagement, so Verny, „setzt notwendigerweise die Fähigkeit voraus, den Ortskirchen zuzuhören, bei ihnen zu sein, mit ihnen zu gehen, sie zu ermutigen und zu unterstützen“. Die „Memorare-Initiative“ der Kinderschutz-Kommission dient der Unterstützung und Zusammenarbeit mit Ortskirchen in aller Welt bei der Ausbildung und dem Aufbau von Kapazitäten für die Prävention und den Schutz von Kindern und gefährdeten Erwachsenen. Die Unterstützung konzentriert sich auf drei Bereiche: Die Begleitung von Opfern und Überlebenden, die Umsetzung von Präventionsmaßnahmen durch die Entwicklung von Richtlinien und Verhaltenskodizes und die angemessene, rechtzeitige Reaktion auf Missbrauchsvorwürfe in Übereinstimmung mit dem Kirchenrecht.

... und auch für die Ortskirchen da sein

Die Vollversammlung begann am Dienstag (30. September) und findet noch bis Freitag (3. Oktober) in der Erzdiözese Krakau statt, deren Hirte einst auch Karol Wojtyla war. Es ist das erste Mal seit ihrer Gründung im Jahr 2014, dass eine Vollversammlung des päpstlichen Gremiums außerhalb Roms stattfindet, und gleichzeitig ist es eine Rückkehr nach Polen für die Kommission, die vor vier Jahren in Warschau – in Zusammenarbeit mit dem polnischen Episkopat – eine wichtige internationale Konferenz zum Schutz von Kindern und schutzbedürftigen Erwachsenen für die Kirchen Mittelosteuropas organisiert hatte. Gerade der Wunsch, den gemeinsam mit der polnischen Kirche im Jahr 2021 begonnenen synodalen Weg des Schutzes fortzusetzen, führte zur Wahl Polens für die aktuelle Vollversammlung.

Die Ortswahl ist ein konkretes Zeichen der Unterstützung der Ortskirchen. Die Vollversammlung in Krakau bezeugt die Nähe der Kinderschutzkommission zu den lokalen Glaubensgemeinschaften auf allen Ebenen: „Es ist ein konkreter Beweis für unseren Wunsch, euch auf diesem synodalen Weg des Schutzes zu begleiten“, sagte Erzbischof Verny. 

Die Kinderschutzkommission versucht, Prävention und ein sicheres Umfeld auch durch „die schrittweise Umsetzung universeller Schutzrichtlinien in jeder Ortskirche“ zu erreichen. Dies erfordert praktische Unterstützung, die das Memorare-Projekt bietet, in dessen Rahmen Menschen in verschiedenen Ländern geschult werden, um dann vor Ort zu helfen, zu verstehen, wie Schutzmaßnahmen umgesetzt werden und wie Beschwerden entgegengenommen und Opfer, ihre Familien und Gemeinschaften betreut werden können.

Die weiteren Arbeiten

In Krakau sind alle Mitglieder der Päpstlichen Kinderschutzkommission versammelt. Die Kommissiion umfasst neben Experten auf diesem Gebiet – Ordensleute und Laien – auch einige Opfer von Missbrauch in der Vergangenheit. Bis Freitag werden sie sich in verschiedenen Plenarsitzungen hinter verschlossenen Türen treffen, aber es sind auch gemeinsame Veranstaltungen geplant. Auf dem Programm steht während der Woche auch ein Treffen der Kommission mit den polnischen Bischöfen. Am Ende der Sitzungen wird eine Pressemitteilung zur Vollversammlung veröffentlicht.

Symbolträchtiger Ort

Die Arbeiten der Vollversammlung begannen in einem für die gesamte Nation symbolträchtigen Zentrum, nämlich dem Heiligtum von Łagiewniki, der Grabstätte der heiligen Faustina Kowalska, die jedes Jahr Ziel von Millionen von Pilgern aus aller Welt ist. „Wir sind heute hierher gekommen, um den Spuren Tausender gläubiger Männer und Frauen zu folgen und den Weg zu beschreiten, den uns der heilige Johannes Paul II. gewiesen hat. Wir sind heute hierher gekommen, um die Sorgen der Kirche und der Menschheit dem barmherzigen Christus anzuvertrauen“, sagte Erzbischof Verny in seiner Ansprache am Ende einer Messe, die Krakaus Erzbischof, Marek Jędraszewski, zelebriert hatte. 

(vatican news - sst) 

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01. Oktober 2025, 15:05