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Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jubiläums der Synodenteams im Vatikan Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jubiläums der Synodenteams im Vatikan  (@Vatican Media)

Schweizer Synodenteam: Ein neuer Papst, der Franziskus’ Weg fortsetzt

Synodalität als gelebte Erfahrung: Die Schweizer und Schweizerinnen beim Synodenteam-Treffen in Rom haben die nationale Nabelschau kritisiert und Papst Leo XIV. für die Kontinuität gewürdigt. Am Samstagabend erläuterten einige der Delegierten den Medien, wie sie die dreitägige Heilig-Jahr-Feier für synodale Teams sowie weitere kirchliche Beteiligungsgremien empfanden und wie wichtig die Gespräche als erster gemeinsamer Schritt in der Umsetzungsphase der Weltsynode für eine synodale Kirche sind.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Detlef Hecking, Präsident der Synodenkommission Schweiz, hat sich beeindruckt von der weltkirchlichen Dynamik des synodalen Prozesses gezeigt. Nach seiner Teilnahme an den Treffen am Freitag und an diesem Samstag betonte er, er habe eine Kirche erlebt, die tatsächlich die „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute“ zu ihren Themen mache.

„Das habe ich am Freitag vor allem bei den Statements von den sieben Kontinenten und Gruppen erlebt. Da kamen alle Themen von Klimawandel über Demokratie, über Krieg, über Frieden, über Zölle und von Europa unter anderem nach wie vor die Spaltung Europas zwischen Ost und West, aber eben auch das Thema von Frauen.“

Hecking zeigte sich erfreut über eine Kirche, „die in der Zeit lebt und mit der Zeit geht“. Er hob hervor, dass er eine Kirche beobachtet habe, die lerne und Fortschritte mache. Die Offenheit des Synodensekretariats für die weltweiten Erfahrungen der Teilnehmer sei besonders positiv hervorgestochen.

Detlef Hecking
Detlef Hecking

„Echtes Hören"

„Ich habe gerade vom Synodensekretariat sehr viel gehört, dass sie interessiert sind an unseren Erfahrungen, weltweiten Erfahrungen, um das aufzunehmen, aufnehmen zu können, weiter bearbeiten zu können. Ein echtes Hören und Aufnehmen und im Gespräch sein.“

Zum Nachhören - was Detlef Hecking, Präsident der Synodenkommission Schweiz sagt

Kritik an nationaler „Bauchnabelschau“

Der Schweizer Blick auf die Welt habe ihm gezeigt, dass die Kirche in der Schweiz sich oft zu stark mit ihren eigenen Strukturen beschäftige – eine Art „Bauchnabelschau“. Um jedoch für die Menschen relevant zu werden, müsse man von den internationalen Erfahrungen lernen. Als prägendes Beispiel nannte Hecking die Begegnung mit einem Weihbischof aus Bagdad, der von seiner Arbeit mit 300 Jugendlichen und der relevanten Pastoral im Libanon berichtete, oder die Situation hebräisch-katholischer Christen in Israel.

Synodalität als Erfahrung, nicht als Theorie

Hecking betonte die Wichtigkeit, Hierarchien abzubauen und die Synodalität als Erfahrung zu begreifen. „Er zitierte Kardinal Hollerich, der gesagt habe: „Erwartet nicht, dass Rom euch die Frage beantwortet, was Synodalität ist.  Ihr seid das Volk Gottes!“

Dies unterstreiche die Aufforderung, dass Synodalität ein Weg sei, der gegangen werden müsse, eine Erfahrung, die vor Ort gemacht werden könne und nicht theoretisch durchdacht werden müsse. „Ihr selber entscheidet, was Synodalität für euch vor Ort nötig ist und was es bedeutet und wohin es euch führt“, fasste Hecking die Botschaft zusammen.


 

Positiv überrascht

Cyprian Grüsser und Thomas Schäppi vom Jugendverband DACHS-Schweiz zeigten sich nach ihrer Teilnahme an den Vernetzungstreffen des Synodensekretariats am Freitag und an diesem Samstag in Rom positiv überrascht vom Fortgang des synodalen Prozesses und dem Auftreten des neuen Papstes Leo XIV.

Thomas Schäppi und Cyprian Grüsser
Thomas Schäppi und Cyprian Grüsser

Cyprian Grüsser räumte ein, er sei ohne große Vorkenntnisse nach Rom gekommen, doch die Statements der sieben Kontinentgruppen hätten ihn beeindruckt. „Ich war positiv überrascht, dass es nach einem Jahr vorwärts ging“, so Grüsser. Er sei überzeugt, dass tatsächlich etwas vorangehe und er ging mit einem positiven Gefühl aus der Aula.

Thomas Schäppi schloss sich an und betonte die Bedeutung der räumlichen Nähe während der Veranstaltung: „Schön, dass es diese räumliche Teilung nicht gab zwischen Bischöfen, geweihten Leuten und uns einfachen Jugendlichen.“ Dies habe die Möglichkeit eröffnet, erste Kontakte zu knüpfen und eigene Sichtweisen zu präsentieren.

Zum Nachhören - was Cyprian Grüsser und Thomas Schäppi von DACHS-Schweiz sagen

Leo XIV. als Garant für Kontinuität

Besonders positiv bewerteten die beiden Jugendlichen das Auftreten von Papst Leo XIV.

„Ich persönlich fand es sehr erfrischend“, sagte Grüsser. Er hob hervor, dass man dem Papst „sehr viel Kraft“ anmerke und er bereit sei, den angestoßenen Prozess weiterzuführen. Das „riesen Potenzial an Diversität und Reichtum“ müsse in der Kirche genutzt werden. Grüsser wünscht sich, dass dieses Potenzial künftig „weniger verhindert“ werde.

Schäppi ergänzte, er finde es schön, dass Papst Leo XIV. immer wieder auf Papst Franziskus zurückgegriffen habe:

„Damit macht er klar, dass er diesen Weg weitergehen will, der von Franziskus angestoßen wurde. Der neue Papst habe diesen Weg „nahtlos weitergeführt“ und Unterstützung signalisiert. Gerade das Vernetzungstreffen in Rom sei eine wichtige Gelegenheit für Jugendliche, sich national und international zu vernetzen.

Grüsser lobte zudem die Haltung des Synodensekretariats, das Hierarchien nicht aufkommen lasse, sondern abbaue. Dies sei ein „Hoffnungszeichen“ für die Kirche.

(vatican news)

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26. Oktober 2025, 08:31