Vatikan: José Gregorio Hernández wird zur „Brücke der Versöhnung“
Sebastián Sansón Ferrari - Vatikanstadt
In seiner Rede mit dem Titel „Die Heiligsprechung: Eine Gelegenheit zur Wiedervereinigung und zum Frieden, die Diplomatie der Begegnung“ sprach Peña Parra, selbst Venezolaner, mit großer emotionaler Verbundenheit über seinen Landsmann. Die Heiligsprechung des Seligen Hernández am 19. Oktober werde ein Ereignis des Glaubens und der nationalen Identität sein.
Ein Akt des Friedens, wo Politik versagt
Peña Parra äußerte den tiefen Wunsch, dass die Kanonisierung als Moment der Versöhnung für das venezolanische Volk erlebt wird.
„Mein tiefster Wunsch ist, dass die bevorstehende Heiligsprechung von Dr. José Gregorio Hernández als ein Moment der Versöhnung für das venezolanische Volk erlebt wird, als eine providentielle Gelegenheit, gemeinsam in die Zukunft zu blicken, nicht ausgehend von Konfrontation, sondern vom bescheidenen Dienst, den er verkörpert hat.“
Jede Kanonisierung sei an sich ein Akt des Friedens, betonte der Substitut. Die Kirche biete der Gesellschaft einen „Zeugen versöhnter Menschlichkeit“. Heilige würden so zu „Brücken der Gemeinschaft, wo Politik oder Dialog scheitern“, weil sie in der Lage sind, geteilte Herzen unter dem Zeichen des Glaubens und der Nächstenliebe zu vereinen.
Hernández als „Diplomat der Begegnung“
Der Erzbischof hob hervor, dass Hernández Cisneros ein konkretes Beispiel für die „Diplomatie der Begegnung“ sei, die auch von Papst Franziskus propagiert werde. Dabei gehe es nicht um politische Kalkulationen, sondern um die christliche Kunst, Brücken zu bauen: „Es geht nicht darum, über Interessen zu verhandeln, sondern darum, die Begegnung zwischen jenen zu ermöglichen, die unvereinbar scheinen.“
Der zukünftige Heilige habe als Arzt, Gläubiger und Wissenschaftler „das Menschliche und das Göttliche, Wissenschaft und Glauben, Dienst und Kontemplation zu vereinen gewusst.“ Während der Spanischen Grippe-Pandemie habe Hernández unterschiedslos jeden behandelt und soziale Barrieren abgebaut.
„Man könnte sagen, er starb, wie er gelebt hatte: auf dem Weg zum Dienst, als Geste der Begegnung mit dem Leid anderer“, so Peña Parra.
Einheit statt Konflikt
In seiner theologischen Reflexion interpretierte der vatikanische Diplomat die Heiligsprechung als „ein Zeichen Gottes und eine Chance für die Menschen“. Sie lade dazu ein, sich als Brüder und Schwestern anzuerkennen und das Zusammenleben auf Wahrheit und Gerechtigkeit neu aufzubauen.
„Ihn als heilig anzuerkennen bedeutet zu bekräftigen, dass das Beste unserer Geschichte nicht die Konflikte oder die Ideologien sind, sondern die Fähigkeit zum Dienst und zur Hingabe, die er in der Nachfolge Jesu Christi verkörpert hat.“
Dieses Ereignis werde ein Moment der nationalen Einheit sein, bei dem sich alle Venezolaner – ob gläubig oder nicht – in einem gemeinsamen Symbol wiedererkennen könnten. Die Kirche werde der Welt verkünden, dass Venezuela „viel mehr ist, als das, was die Medien zeigen“: nämlich ein Land, das fähig sei, Früchte der Heiligkeit hervorzubringen.
(vatican news - mg)
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