COP30: Anerkennung des „menschlichen Antlitzes“ der Klimakrise gefordert
Alexandra Sirgant - Belém und Mario Galgano - Vatikanstadt
Der stellvertretende Delegationsleiter des Heiligen Stuhls und Apostolischer Nuntius in Brasilien, Erzbischof Giambattista Diquattro, äußerte sich am Dienstag, am 18. November, vor den Umweltministern der Welt. Er betonte, dass die Klimakrise keine Barrieren oder „Grenzen“ kenne und nur durch gemeinsame Anstrengungen und einen „kohäsiven Multilateralismus“ gelöst werden könne.
Würde des Menschen im Zentrum der Politik
Erzbischof Diquattro leitete seine Rede mit einem Zitat aus der Botschaft von Papst Leo XIV. an die Konferenzteilnehmer ein. Der Papst hatte darauf hingewiesen, dass die Herausforderungen des Klimawandels „das Leben aller auf diesem Planeten in Gefahr bringen und daher internationale Zusammenarbeit und einen kohäsiven, zukunftsfähigen Multilateralismus erfordern, der die Heiligkeit des Lebens, die von Gott geschenkte Würde jedes menschlichen Wesens und das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellt.“
Der Nuntius bekräftigte, es sei „essenziell, einen kohäsiven und auf die Zukunft ausgerichteten Multilateralismus zu stärken“. Nur dieser „kostbare und unvermeidliche“ Multilateralismus könne „die tatsächlichen Probleme der Menschheit lösen“ und sicherstellen, dass „die Ethik über lokalen oder zufälligen Interessen obsiegt“.
Gerechter Übergang und Frauen im Fokus
Der Vertreter des Heiligen Stuhls verwies auf die Notwendigkeit eines gerechten und ausgewogenen Übergangs weg von fossilen Energien, der vor allem die Ärmsten und Zerbrechlichsten berücksichtigen müsse. „Die Konsequenzen des Klimawandels treffen vor allem die Ärmsten und Zerbrechlichsten“, präzisierte der Nuntius.
Besonderen Wert legte Erzbischof Diquattro auf das „menschliche Antlitz der Klimakrise“. Der Heilige Stuhl hoffe, dass der „Gender Action Plan“ (Aktionsplan zur Gleichstellung der Geschlechter) anerkenne, dass Frauen und Mädchen – insbesondere im Globalen Süden – unverhältnismäßig stark von den Folgen des Klimawandels betroffen sind, und ihre wichtige Rolle im Kampf gegen dieses Phänomen stärke.
Abschließend betonte Monsignore Diquattro die Rolle der Bildung: Wirtschaftliche Ressourcen seien notwendig, aber nicht ausreichend. „Wir können die Ziele des Pariser Abkommens nicht erreichen, wenn die politischen und technischen Lösungen nicht von einem Bildungsprozess begleitet werden, der neue, nachhaltige und schöpfungsgemäße Lebensstile vorschlägt.“
Er schloss mit dem Wunsch von Papst Leo XIV.: „Nur durch die Rückkehr zum Herzen kann eine wahre ökologische Umkehr geschehen.“
(vatican news)
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